Meldung der Netcom BW GmbH in „Salem AKTUELL“, Ausgabe 25:

Der Glasfaserausbau in Salem verzögert sich.

In der jüngsten Salem Aktuell war zu lesen, dass sich der Glasfaserausbau in Salem verzögert, da das beauftragte Tiefbauunternehmen Insolvenz angemeldet hat. Weiter hieß es, die NetCom BW-GmbH hätte sich aus den Verträgen mit dem insolventen Tiefbau Unternehmen lösen können und müsste jetzt einen neuen Ausschreibungsprozess beginnen.

Das ist keine gute Nachricht für uns Salemer und erschüttert das Vertrauen in einen zügigen Netzausbau.

Das Interesse an einem Glasfaseranschluss ist groß und die Erwartung auf einen baldigen Anschluss ist sehr hoch. Umso enttäuschender ist jetzt die Nachricht, dass die Tiefbauarbeiten neu ausgeschrieben werden müssen.

Im Zuge der „Neuausschreibung der Tiefbauarbeiten“ ergeben sich noch weitere Fragen: 

  • Was bedeutet die Neuausschreibung eines wesentlichen Gewerkes für die Gültigkeit des Gesamtvertrages?
  • Muss aus Wettbewerbsgründen die komplette Ausschreibung wiederholt werden? 
  • Muss das damals beauftragte Planungsbüro BK Consult die Ausschreibung begleiten?
  • Sind die zugesagten Fördergelder von Bund und Land noch gültig?
  • Wer trägt die möglichen Mehrkosten, die durch eine erneute Ausschreibung und mögliche Erhöhung der Kosten für die Tiefbaumaßnahme entstehen? 
  • Muss sich die NetCom BW GmbH an die, im derzeitigen Vertrag ursprünglich vereinbarten Kosten, halten?

Wir haben recherchiert und haben festgestellt, dass Salem nicht die einzige Gemeinde ist, die mit den von der NetCom BW GmbH, beauftragten Tiefbauunternehmen, Probleme hat.  

Auszüge der NetCom BW unter Aktuelles vom 01.02.2024. 

NetCom BW berichtet aus Baisingen und Ergenzingen, dass der Glasfaserausbau mit einem neuen Bauunternehmen planmäßig wieder anlaufen würde, nachdem der vorherige Dienstleister die Standards von ENBW nicht eingehalten hat und gravierende Mängel entdeckt wurden.

Auszüge der NetCom BW unter Aktuelles vom 11.04.2024. 

NetCom BW meldet schleppende Suche nach Bauunternehmen.

Der Glasfaserbau in Wessingen verzögert sich. „Es konnte kein geeigneter Tiefbaupartner gefunden werden“. „Ein genauer Zeitpunkt wann die Bagger rollen kann zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht genannt werden. NetCom BW bedauert die Verzögerung sehr und bittet um Entschuldigung.

Auszüge der NetCom BW unter Aktuelles vom 17.05.2024. 

Schwierige Situation auf dem Tiefbaumarkt: So geht es beim Glasfaserausbau in Hirschberg weiter…

Zitat: Zwar liegt uns derzeit bereits ein Angebot für die Realisierung des Projekts vor, der entsprechende Generalunternehmer stellt einen Baustart jedoch frühestens für 2027 in Aussicht. Da wir die Bürger*innen in Hirschberg nicht so lange auf ihre Anschlüsse warten lassen möchten, haben wir uns entschieden einen zweiten Vergabeprozess anzustoßen.“

Auszüge aus der Presse: Der Schwarzwälder Bote vom 23-02.2024

NetCom BW zum Rapport im Gemeinderat.

Der Glasfaserausbau in Burladingen scheint eine unendliche Geschichte zu sein. Baumaßnahmen mit der NetCom BW gab es noch keine, dafür aber viele Probleme mit dem Bauunternehmen.

Zitat: Nach einer langen Pause des Schweigens und viel Unmut über die Netcom BW als Partner beim Glasfaserausbau wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates ein Einblick zum aktuellen Stand des Projekts gewährt…

Die vorgenannten Beispiele stammen aus dem aktuellen Jahr 2024 und können den Eindruck erwecken, dass es sich vornehmlich um ein spezifisches und aktuelles Problem der Tiefbauunternehmen handeln könnte. 

Dazu aber ein Auszug aus der „Die Südwestpresse“ Sie schreibt am 14. November 2018, dass es in Dietenheim und Illerrieden Ärger gebe über Mängel im Tiefbau. „Die Kommunen seien unzufrieden mit der Firma, die mit der Verlegung der Glasfaserleitungen beauftragt sei.“ 

Die Probleme einen geeigneten Tiefbau Partner zu finden, scheinen schon länger vorhanden zu sein.

Die NetCom BW wirbt mit ihren innovativen Dienstleistungen und bezeichnet sich als anerkannte Größe im heimischen Telekommunikations- und IT Markt. Die NetCom BW verfügt nach eigenen Angaben über eines der größten und modernsten Glasfasernetze mit 24.000 Kilometern in Baden-Württemberg.

Trotz der langjährigen Erfahrung der NetCom BW im Glasfaserausbau, häufen sich die Probleme mit beauftragten Tiefbauunternehmen. Das ist mehr als unverständlich hätten sich doch bei dieser Ausbaugeschwindigkeit und Ausbaumenge, längst verlässliche Tiefbauunternehmen als geeignete Partner beweisen können. 

Da die geforderten Qualitätsstandards von etablierten Bauunternehmen erfüllbar sind, scheinen wohl die Ausschreibungsbedingungen ein wesentlicher Grund für die Probleme mit den ausführenden Tiefbauunternehmen zu sein.

Gute Qualität und Termintreue hat ihren Preis, denn wenn der Preis bei einer Ausschreibung nicht akzeptiert wird, leidet die Qualität und die Ausführung. Das bedeutet, dass die an der Ausschreibung beteiligten Unternehmen, nicht nur nach dem günstigsten Preis, sondern auch stärker auf die Realisierungsfähigkeit des Auftrages, bewertet werden müssen.

Die Bürgerinitiative SalemFunk hofft, dass der Gemeinderat und die Verwaltung in Salem sich diesem Problem intensiv widmen, die vertraglichen Auswirkungen der Insolvenz prüft und die NetCom BW zu regelmäßigen Projektberichten in der Verwaltung und im Gemeinderat verpflichtet. Um das Vertrauen der Bürger in den zügigen Ausbau des Glasfasernetzes in Salem zu erhalten, ist absolute Transparenz und offene Kommunikation nötig. Hier fällt der NetCom BW eine verantwortliche Rolle zu.

Für das „Projekt Glasfaserausbau in Salem“ werden mehr als 16 Millionen von Bund, Land und Kommune eingebracht. Das rechtfertigt, unter dem Aspekt des treuhändischem Handeln, eine regelmäßige Überprüfung der Baufortschritte und Bauausführung durch die Verwaltung und den Gemeinderat. In diesem Fall ist Vertrauen gut, aber Kontrolle besser! 

Salem Funk begrüßt den Glasfaserausbau in der Gemeinde Salem – „Besser vernetzt als verstrahlt“

Ein Blick zurück

Im Juli 2023 haben Vertreter der NetCom BW, den Gemeinderat über den Stand der Planung und das Ausbaukonzept und den Baustart für die Gemeinde Salem informiert.

Die Gemeinde Salem hat, auf Anraten des Gemeinderates und Salem Funk, mit der Beantragung der Bundes- und Landesfördermittel den Ausbau des Glasfasernetzes in Salem angestoßen. Mit der stattlichen Fördersumme von 90 Prozent und dem 10-prozentigen Anteil der Gemeinde, können nach den Förderrichtlinien, etwa 1600 Gebäude mit ca. 2100 Haushalten mit einem hochmodernen Glasfasernetz angeschlossen werden.

Information der Bürger von Salem

Im November 2023 wurden drei Informationsveranstaltungen mit der NetCom BW und Mitarbeiter der Verwaltung Salem in den Dorfgemeinschaftshäusern Prinz Max in Neufrach, Mittelstenweiler und in Beuren für alle Salemer Teilorte durchgeführt. Seit dem 20.11.23 bietet die Netcom jeden Mittwochnachmittag, Sprechstunden an, um interessierte Eigentümer zu informieren. Die Sprechstunden wurden gut angenommen. Die letzte Sprechstunde für die 1. Ausbauphase für geförderte, kostenlose Anschlüsse wurde am Mittwoch, den 28.02.2024 angeboten. Von den ca. 1600 Gebäuden haben sich ca. 1200 Eigentümer vertraglich für den kostenlosen Glasfaseranschluss entschieden.

Aber keine Sorge!

Auch wenn die Sprechstunden der NetCom für die Ausbauphase 1 geendet haben, können die „späten“ Interessierten sich bei NetCom BW und ihrem Vertriebspartner melden.

Der Vertriebspartner TK-Bulander steht den interessierten Eigentümer, die sich noch nicht für den kostenlosen Glasfaseranschluss entschieden haben, auch weiterhin unter der Woche zu den üblichen Geschäftszeiten zur Verfügung.

Herr Ralf Bulander ist erreichbar unter der Telefonnummer 07581-537201 und unter der Emailadresse [email protected]

Firmenadresse: Im Wiesengrund 2, 88348 Bad Saulgau

Welche Leistungen werden für die geförderten Adressen angeboten?

Allen förderfähigen Adressen wird ein kostenloser Glasfaseranschluss des Gebäudes angeboten, bei dem eine Glasfaserleitung direkt an einen vereinbarten Übergabepunkt, in der Regel im Keller oder im Technikraum, im Gebäude gelegt wird. Dazu wird im Gebäude ein Übergabepunkt installiert, der dem Eigentümer ermöglicht, seine bestehende Haustechnik für Kommunikation anzuschließen. Die interne Wohnungs- oder Zimmerinstallation der Immobilie ist Eigentümersache. Bei Fragen oder internen Installationswünschen kann die Firma TK-Bulander als Dienstleister angesprochen werden.

Häufige Fragen und Antworten:

Frage: Muss ich den kostenlos installierten Glasfaseranschluss zwingend benutzen?

Antwort: Die geförderten Adressen müssen denkostenlos installierten Glasfaseranschluss nicht zwingend benutzen.

Frage: Bin ich mit einem geförderten Anschluss an einen Anbieter gebunden?

Antwort: Nein, die Eigentümer der geförderten Adressen sind aufgrund der Förderrichtlinie, frei in der Anbieterauswahl.

Frage: Welche Baumaßnahmen erwarten mich auf meinem Grundstück?

Antwort: Das wird im Einzelfall entschieden. Vor der Ausführung wird die Baumaßnahme mit dem Grundstückseigentümer besprochen.

Anmerkung von Salem Funk: Bei der Leitungsverlegung, können auch sog. „Erdraketen“ zum Einsatz kommen, die aufwendige Baggerarbeiten reduzieren können. Der Einsatz solcher Techniken wird aber vor Ort und im Einzelfall von den Bauexperten und dem Eigentümer entschieden.

Frage: Wird beim Hausanschluss ein Glasfaserkabel verwendet oder Kupferkabel verlegt?

Antwort: Die Hausanschlüsse werden mit Glasfasertechnik ausgeführt.

Wie geht es weiter?

Alle förderfähigen Adressen wurden angeschrieben und in der Regel auch durch Hausbesuch von Mitarbeiter der NetCom BW oder von Mitarbeiter von TK-Bulander angesprochen. Die Mitarbeiter sind angewiesen sich auszuweisen.

So sieht der Ausbauplan von NetCom BW aus:

Ab Juni – Juli 24, soll laut Plan, der Ausbau der geförderten Adressen beginnen. Gleichzeitig soll die Vermarktung und Planung des eigenwirtschaftlichen Ausbaus des Glasfasernetzes beginnen. Das bedeutet, dass nicht geförderte Adressen, die an den Ausbautrassen liegen, informiert und das Interesse an einem kostenlosen Anschluss abgefragt werden.

Der „kostenlose Anschluss“ der nicht geförderten Adressen, ist mit der Maßgabe verbunden, dass mit der NetCom BW, als Betreiber des Glasfasernetztes, ein Versorgungsvertrag mit einer Laufzeit von 24 Monaten abgeschlossen werden muss.

Der kostenlose Anschluss der nicht geförderten Adresse, ist mit weiteren Bedingungen verbunden:

Kostenlos sind 15 Meter ab Grundstücksgrenze bis an die anzuschließende Immobilie. Jeder weitere Meter wird mit 85,00 €uro pro Meter in Rechnung gestellt.

Und der eigenwirtschaftliche Ausbau des Glasfasernetzes in Salem durch die NetCom wird erst bei einer Beteiligungsquote von 40 % der nicht geförderten Adressen, begonnen.

Unsere Empfehlung:

Machen Sie mit!

Salem Funk empfiehlt den noch „unentschiedenen“ Eigentümer der geförderten Adressen, falls sie noch nicht angeschrieben oder angesprochen wurden, dass sie sich bei der NetCom BW oder bei TK Bulander proaktiv melden.

Wir meinen: Nützen Sie die einmalige Chance ihre Immobilie kostenlos mit Glasfasertechnik anschließen zu lassen, auch wenn sie den Anschluss nicht gleich verwenden wollen. Der Bedarf der Gesellschaft an einer leistungsstarken Kommunikationstechnik steigt rasant. Sie steigern den Wert ihrer Immobilie.

Sie werden sich vielleicht fragen:

Warum empfiehlt Salem Funk, Ihnen den Glasfaseranschluss?

Wir wissen, dass die Kommunikationsunternehmen, wie z.B.  die Telekom, Vodafone oder 1&1 mit massiven Werbekampagnen für die Internetversorgung mit Mobilfunk werben.

Die Internetversorgung mit Mobilfunk im ländlichen Raum ist mit dem Hochleistungsnetz der Glasfasertechnik nicht vergleichbar. Die Funktechnik ist physikalischen Einflüssen ausgesetzt und damit anfällig für Störungen.

Und die Mobilfunktechnik ist aufgrund ihrer Auswirkungen auf Menschen und Natur kritisch zu bewerten. Die Gemeinde Salem versucht mit dem Salemer Mobilfunk Standort Konzept die Strahlungsminimierung für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.

Der Glasfaserausbau in Salem unterstützt die Bemühungen zur Strahlungsminimierung.

Besser vernetzt – Als verstrahlt

Wer hilft bei Fragen?

Sieht so das künftige Wahrzeichen für unser malerisches Beuren aus?

Beispielhafte Skizze des Gitterturms neben der aufgestellten mobilen Sendeanlage. Hier nur mit einer Bühne, der Turm der tatsächlich aufgestellt wird verfügt über 3 Bühnen.
Bauplan des Gitterturms mit einer Gesamthöhe von 30,24m vom Bodenlevel. Sichtbar sind hier die drei Technikbühnen für technische Erweiterungen oder zur Vermietung an weitere Anbieter.
Technik Platz am Fundament des Masten.

Der Funkmast in Beuren wird am umstrittenen Standort gebaut!

Das Baurechtsamt des Landratsamtes Bodenseekreis beabsichtigt, dem o.g. Bauantrag stattzugeben und die Genehmigung zu erteilen.

Nach einer ausführlichen Prüfung kam auch der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg zum Ergebnis, dass der Petition von der Bürgerinitiative „SalemFunk“ nicht abgeholfen werden konnte.

Damit endet nach knapp 2 Jahren der aufrechte Versuch von „SalemFunk“, des Gemeinderates und der Verwaltung mit der Ablehnung des Bauantrages und zahlreichen Gesprächen mit der Telekom, den vorgeschlagenen und besser geeigneten Standort in Beuren zu verhandeln.

Das auf das Bauwerk (Stahlgitterturm) fokussierte Baurecht lässt in diesem Fall keine weiteren Spielräume zu.

Nur ein Einlenken der Telekom, einer der angebotenen Standorte in Beuren zu akzeptieren, hätte ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis bringen können. Die Telekom hat die besseren Argumente und Einwände mit der Sicherheit „das Recht auf ihrer Seite zu wissen“, ignoriert.

Ob sich die private Telekom sich mit dieser Vorgehensweise einen Gefallen tut, kann in Ruhe, abgewartet werden.

Die Bürger von Beuren haben sich erfolgreich gegen die Notstromversorgung des mobilen Masts durch ein Dieselaggregat gewehrt. Sie wurden nach zahlreichen Beschwerden vom Umweltamt des Landratsamtes und der Bürgerinitiative „SalemFunk“ unterstützt.

Dass die Deutsche Funkturm GmbH, eine ehemalige Tochter der Deutschen Telekom, nicht in der Lage ist eine mobile Sendeanlage mit festen Stromanschluss aufzustellen, ist an sich schon ein Missstand.

Der Fall in Beuren beleuchtet aber nicht nur Schattenseiten.

Wir als Bürgerinitiative SalemFunk, konnten in der Zwischenzeit viele Informationen und Hinweise und Erfahrungen, auch in der Diskussion mit den Behörden sammeln und sind guten Mutes und halten am Ziel der Gesundheitsvorsorge für die Salemer Bevölkerung fest, bei gleichzeitiger Verbesserung der Glasfaserversorgung und der Mobilfunkversorgung.

Die vielen aufschlussreichen und zielführenden Diskussionen mit den Bürgern und den Gemeinderätinnen und Räten und der Verwaltung unterstreicht die Wichtigkeit des Salemer Mobilfunk Standort Konzeptes für Salem, für deren Umsetzung sich die Bürgerinitiative SalemFunk für alle 11 Teilorte von Salem auch weiterhin mit großem Engagement einsetzt.

Südkurier Artikel vom Do. 26.10.23

Hier zum Original Artikel von SK Online:

https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/salem/am-funkmast-ist-nicht-zu-ruetteln-warum-sich-beuren-mit-dem-sendemast-abfinden-muss;art372491,11770143?wt_mc=skwww.skwww.skwww_g_skwww.share_e-mail

Am Funkmast ist nicht zu rütteln: Warum sich Beuren mit dem Sendemast abfinden muss

Lange wurde er bekämpft – nun soll er doch kommen: Da von rechtlicher Seite nichts gegen einen Sendemast am Beurener Ortsrand spricht, müssen sich Gemeinderat und Verwaltung mit dem Standort abfinden.

VOR 21 MINUTEN Lesedauer 2 Min.Der 20 Meter hohe mobile Funkmast am Ortsrand von Beuren. Der genehmigte Stahlgitterturm wird 30 Meter hoch sein. Michael Presser, ...

Der 20 Meter hohe mobile Funkmast am Ortsrand von Beuren. Der genehmigte Stahlgitterturm wird 30 Meter hoch sein. Michael Presser, Sprecher der Bürgerinitiative, akzeptiert das Ergebnis. | Bild: Altmann, Miriam 

MIRIAM ALTMANN

Widerstand zwecklos – so könnte das Fazit zum Thema Mobilfunkmast am westlichen Ortsrand von Beuren lauten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte die Verwaltung die Ratsmitglieder über den aktuellen Sachstand. „Wir hatten das Ziel, im Ortsteil Beuren der Telekom einen anderen Standort nahezulegen“, blickte Bürgermeister Manfred Härle zurück. Dies war jedoch nicht von Erfolg gekrönt gewesen: Aufgrund der weit fortgeschrittenen Planungen, der getätigten Investitionen und des Lizenzauftrags zur Versorgung des Teilorts gebe es keine andere Option, begründete der Kommunalbeauftragte der Telekom bereits vor einem Jahr. Laut Härle beabsichtige das Landratsamt nun, das gemeindliche Einvernehmen zu ersetzen. „Wie es sich momentan darstellt, wird die Baugenehmigung erteilt werden“, verkündete er.

Stahlgitterturm wird aufgestellt

Die stellvertretende Bauamtsleiterin Elke Möllenhecker erläuterte, dass das Vorhaben keinen von der Baurechtsbehörde zu prüfenden öffentlich-rechtlichen Vorschriften widerspreche, weshalb ein Anspruch auf Erteilung der Baugenehmigung bestehe. Dies bedeutet, dass die mobile Sendeanlage, die im Juli als „fliegender Bau“ aufgestellt wurde, durch einen 30 Meter hohen Stahlgitterturm ersetzt werden kann. Für Ortsreferentin Luzia Koester (CDU) war allein die Vorstellung bereits eine Zumutung: „Damit endet nach knapp zwei Jahren der aufrechte Versuch des Gemeinderates, der Verwaltung und der Bürgerinitiative ‚Salem Funk‘, mit der Ablehnung des Bauantrages und zahlreichen Gesprächen mit der Telekom einen besseren und geeigneten Standort in Beuren zu verhandeln.“

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Deutliche Kritik an der Telekom

Koester rügte in ihrer Stellungnahme nicht nur die mangelnde Einsicht des Netzbetreibers, sondern auch das „unsensible Verhalten“, die mobile Funkmastanlage direkt auf einem angrenzenden Grundstück zu errichten. Da die Bürgerinitiative eine Initiative beim Landtag eingereicht hatte, galt ein Stillhalte-Abkommen für das laufende Bauantragsverfahren. Den Betrieb der mobilen Sendeanlage nebenan betrachtete die Telekom jedoch als unabhängig davon. Wie die Ortsreferentin berichtete, sei die mobile Sendeanlage 54 Tage lang rund um die Uhr mit einem dieselbetriebenen Notstromaggregat betrieben worden. Nur aufgrund der Gegenwehr der Anwohner, des Umweltamts und der Bürgerinitiative habe die Anlage eine reguläre Stromversorgung erhalten. Zum Mobilfunkstandortkonzept der Gemeinde merkte sie an: „Schade, dass es Beuren nichts genützt hat.“Ausbaupläne der TelekomIn einer Pressemitteilung vom 10. Oktober informierte die Telekom über einen neu gebauten Mobilfunkstandort in Salem. „Durch den Ausbau vergrößert sich die Mobilfunk-Abdeckung in Salem und es steht insgesamt auch mehr Bandbreite zur Verfügung“, heißt es im Schreiben. Auch der Empfang in Gebäuden verbessere sich. Da der Bedarf an Bandbreite jährlich um rund 30 Prozent pro Jahr steige, mache man beim Mobilfunkausbau weiter Tempo. Im Bodenseekreis betreibt die Telekom nach eigenen Angaben 95 Standorte – bis 2025 sollen 42 weitere hinzukommen. In Grasbeuren ist ein Mobilfunkmast unweit des alten Bahnhofs geplant, in Tüfingen wird ein Standort am Menneberg grundsätzlich als umsetzbar beurteilt.

Gemeinsames Scheitern schweißt zusammen

Ganz so pessimistisch wollte Ursula Hefler (CDU) nicht mit dem Thema abschließen: Zwar sei das eine „ärgerliche Geschichte“ gewesen, doch das Gremium sei gestärkt daraus hervorgegangen. „Wir hatten einen Konsens, wir haben jetzt das Standortkonzept und wir sind standhaft geblieben. Das hinterlässt für mich trotzdem ein gutes Gefühl.“ Härle erwähnte, dass die Gemeinde vor Erteilung der Baugenehmigung nochmals angehört werde und ihre Meinung revidieren könne. „Unsere Position bleibt bestehen“, bekräftigte er allerdings. Stephanie Straßer (FWV) blickte dennoch optimistisch in die Zukunft: Nachdem man inzwischen frühzeitig in Dialogverfahren einsteige, könne man an anderen Stellen im Gemeindegebiet noch Handlungsspielräume herausarbeiten. „Für Beuren hat es nicht gereicht, aber das hat uns wachgerüttelt“, schloss sie.

Bürgerinitiative blickt nach vorn

Auch Michael Presser, der Sprecher von „Salem Funk“, argumentierte im Nachgang zur Sitzung in dieselbe Richtung: Zwar bedaure die Gruppe die Entscheidung für den jetzt in Beuren genehmigten Standort, doch sie habe im Rahmen ihrer Möglichkeiten alle Optionen ausgeschöpft. „Die fehlende Einsicht und Kompromissfähigkeit der Telekom, einen der angebotenen Standorte in Beuren zu akzeptieren, hat ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis verhindert“, urteilte Presser. Das Baurecht lasse in diesem Fall keine weiteren Spielräume zu – und auch vom Landtag habe es keine guten Nachrichten gegeben: „Nach einer ausführlichen Prüfung kam der Petitionsausschuss zum Ergebnis, dass der Petition nicht abgeholfen werden konnte“, teilte der Sprecher mit.

Die zielführenden Diskussionen mit Bürgern, Gemeinderatsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern hätten aber die Wichtigkeit des Mobilfunkstandortkonzepts für Salem herausgestellt. „Wir halten am Ziel der Gesundheitsvorsorge für die Salemer Bevölkerung fest, bei gleichzeitiger Verbesserung der Glasfaserversorgung und der Mobilfunkversorgung“, versprach Presser. „Krönchen richten und aufrecht weitergehen.“

Die Beurener können aufatmen…

Nach 54 Tagen wurde das Dieselaggregat endlich abgeschaltet.

Die Mobile Sendeanlage auf dem umstrittenen Standort, hängt jetzt am Stromnetz!

Die Beschwerden der Beurener und von Salemfunk waren erfolgreich!

Salemfunk bleibt selbstverständlich am Thema dran.

Jetzt gilt es, die bestehenden Alternativen zu diesem umstrittenen Standort, zu thematisieren.

Das Salemer Mobilfunkstandortkonzept soll umgesetzt werden, damit in Beuren und Umgebung, eine gute Mobilfunkversorgung sicher gestellt werden kann.

Wir danken allen Unterstützern und den Ämtern, im Besonderem dem Umweltamt.

Das „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ oder

warum ein höher liegender Standort in Beuren besser ist…

In dem „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ hat das EMF – Institut, für alle 11 Teilorte von Salem, Standortvorschläge erstellt.

Die Vorschläge orientieren sich an dem gesetzlichen Gebot der Strahlungsminimierung, als präventive Vorsorge, zum Schutz der Bevölkerung.

Die Standortvorschläge dienen der Gemeinde als Orientierung für die Gemeinde bei Suchkreisanfragen von Telekommunikationsunternehmen, wie zum Beispiel, der Telekom.

Sie haben sich mit dem Kauf der ehemals bundeseigenen Frequenzen verpflichtet, die Netzinfrastruktur dazu gehört der Ausbau im ländlichen Raum in allen Bundesländern und die Versorgung des Straßen- und Schienennetzes sicher zu stellen. Die Telekommunikationsunternehmen müssen die Auflagen der Bundesnetzagentur einhalten.

Wenn die Telekommunikationsunternehmen in Salem eine Suchkreisanfrage für eine Sendeanlage stellen, wird diese Anfrage mit dem „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ abgestimmt. Dabei können auch weitere Standorte diskutiert und festgelegt werden, wenn sie den Kriterien des „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ der Strahlungsminimierung entsprechen.

Bei den vorgeschlagenen Standorten in Beuren, beharrt aber die Telekom hartnäckig auf den umstrittenen Standort in den Obstplantagen am Dorfrand in Beuren.

Die Argumentation der Telekom führt unter anderem vertragliche und weit fortgeschrittene bauliche Planungen und mobilfunktechnische Notwendigkeiten auf.

Wir gehen nicht auf, die vertragliche und weit fortgeschrittene baulichen Planungen, ein.

Soviel sei aber gesagt:

Wenn die Telekom sich mit einem Verpächter, ohne Baugenehmigung, vorvertraglich bindet, ist das ein gewolltes Risiko der Telekom. Das Argument, der weit fortgeschrittenen baulichen Planungen, unterliegt auch dem gewollten Risiko der Telekom. Die Telekom hat sich für diesen Standort entschieden, obwohl der Bauantrag zunächst zurückgestellt wurde und auch am Ende vom Gemeinderat abgelehnt wurde. Die Gemeinde hat frühzeitig deutlich darauf hingewiesen hatte, dass das „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ abzuwarten sei.

Wenn man das Desaster um die Planung und Aufstellung der mobilen Sendeanlage mit dem Dieselaggregat vergleicht, kommen allerdings berechtigte Zweifel an einer weit fortgeschrittenen baulichen Planung auf.

Wir gehen aber auf die Argumente, der mobilfunktechnische Notwendigkeiten, ein:

Die Telekom argumentiert, dass der umstrittene Standort in der Obstplantage am westlichen Dorfrand von Beuren, wegen der kurzen Distanz zu den Wohnquartieren notwendig sei.

Die eingesetzten und künftigen 5G Frequenzen von 2,1 – 3,5 GHz hätten eine Reichweite von 1,0 bis max. 2,0 km. Deswegen sei der umstrittene Standort als geeigneter Standort entschieden worden.

Die AG Digitale Netze des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur weist in einer Broschüre zur Infrastrukturanforderungen des 5G-Ausbaus darauf hin, dass die LTE-Netze noch auf lange Sicht mit 5G-Netzen koexistieren werden.

Quelle: „Bild der 5G Frequenzen“ : https://www.5g-anbieter.info/

Die Abbildung zeigt die eingesetzten Frequenzbänder und deren Einsatzbereiche. Die von der Telekom für den Standort Beuren angegebenen 5G Frequenzen von 2,1 – 3,5 GHz werden mit einer Reichweite von ca. 1,0 – 4,0 km verortet.

Die Kommunikationsunternehmen darunter die Telekom setzen aber im ländlichen Raum 5G Frequenzen in Kombination mit LTE von 700 – 800 MHz mit einer Reichweite von mindestens 10 km ein.

Auch wenn die Telekom irgendwann 5G Frequenzen von 2,1 – 3,5 GHz einsetzt, würden die Reichweiten für den vom „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ favorisierten Standort am Wasserbehälter Fassler bestens ausreichen. Das dieser Standort am Wasserbehälter einen Stromanschluss aufweist und beim Ausbau des Glasfasernetzes in Beuren auch mit Glasfaser versorgt werden könnte, wird von der Telekom nicht einmal diskutiert…

Wir möchten mit den Drohnen Videoclips verdeutlichen, warum der Standort am Wasserbehälter Fassler als „Höhenstandort“ eine bessere Alternative darstellt und eine bessere Versorgung des ländlichen Umfeldes in der Gemeinde sicherstellen kann.

Wir vergleichen den umstrittenen Standort in der Obstplantage in Beuren unter gleichen Voraussetzungen mit dem Höhenstandort am Wasserbehälter Fassler.

Wir vergleichen den umstrittenen Standort in der Obstplantage in Beuren unter gleichen Voraussetzungen mit dem Höhenstandort am Wasserbehälter Fassler.

Dabei orientieren wir uns an der „Faustformel aller Kommunikationsdienstleister“, die da heißt:

Eine gute Verbindung mit Datentransfer ist dann möglich, wenn die Entfernungen eingehalten sind und Sichtverbindung besteht“

In unserem Videoclip haben wir nur sichtbare Orte aufgeführt, die maximal 6 km entfernt sind.

Das Grafikbild zeigt auf, dass die von der Telekom eingesetzte5G Frequenzen in Kombination mit LTE von 700 – 800 MHz eine Reichweite von 10 – 20 km erreichen können. Damit ist die Reichweite von 6 km in unserem Videoclip eine sehr realistische und sichere Annahme.

In dem Videoclip wird es deutlich, dass am umstrittenen Standort in den Obstplantagen am Dorfrand insgesamt 6 Orte in einer Höhe von 30 m sichtbar sind.

Beim Wasserbehälter Fassler (EMF Empfehlung des Salemer Mobilfunk Standort Konzept) sind 12 Orte in einer Höhe von 30 m sichtbar.

Das Ergebnis spricht für sich selbst.

Falls der Bauantrag für den umstrittenen Standort am Dorfrand endgültig abgelehnt werden sollte, sind wir der Auffassung, dass geeignete Standorte in Beuren vorhanden sind.

Die flexible Ausführung des „Salemer Mobilfunk Standort Konzeptes“ macht es möglich. 

Wann hört diese Umweltbelastung in Beuren auf?

Wann wird das Dieselaggregat endlich abgeschaltet?

Es scheint so, als ob der Stromanschluss der mobilen Sendeanlage weitgehend abgeschlossen ist. Der Stromverteiler der Sendeanlage ist an einen Verteiler angeschlossen, der wiederum an einen Schaltschrank angeschlossen wurde. 

Die DFMG und die Telekom haben sich zu den Veränderungen und zu den offenen Fragen bisher nicht geäußert.

Der umstrittene Funkmast Standort der Telekom in Beuren

Der Unmut wächst… – Stimmen aus Beuren:

Die Bürgerinitiative „SalemFunk“ wurde in den letzten Wochen und Tagen vermehrt zu den Umständen um die „Mobile Sendeanlage der DFMG/Telekom“ angesprochen.

Wir haben die häufigsten Fragen und Feststellungen gesammelt:

  • Warum wird diese mobile Sendeanlage mit einem Dieselgenerator betrieben?
  • Was fällt der Telekom ein?!
  • Wir stecken mitten in einer Klimakrise, was soll der Schwachsinn?
  • Wenn es der Telekom um eine ernsthafte Versorgung von Beuren und dem Umland geht, warum bietet sie nicht allen Mobilfunknutzern „*Roaming“ an?
  • Das ist ein ökologischer Skandal!
  • Diese „Umsetzung“ einer Mobilfunkversorgung ist aus der Zeit gefallen und völlig unverhältnismäßig.
  • Dieser ganze Zirkus mit der mobilen Sendeanlage nützt am Ende nur den Telekom Kunden.
  • Für die eigenen Telekom Kunden, wochenlang ein Dieselaggregat in einer sensiblen Kulturlandschaft laufen zu lassen, ist an Ignoranz und Verantwortungslosigkeit nicht zu übertreffen.
  • DFMG und Telekom: Setzen! Sechs!