„Pläne für Ausbau des Mobilfunks“ 

Artikel Südkurier vom 01.03.2025 von Miriam Altmann:

Fortschritte in Beuren, Verzögerungen in Tüfingen und Grasbeuren: Deutsche Funkturm GmbH und Gemeinde erwähnen außerdem einen neuen Standort. 

Die Deutsche Telekom rechnet damit, dass der Funkmast noch in diesem Jahr betriebsbereit ist. Bild: Altmann, Miriam (Extern)

Salem – Es ist ruhig geworden um den Mobilfunkausbau in Salem, seit das Unternehmen Deutsche Funkturm (DFMG) im Sommer 2023 in der Leustetter Straße in Beuren einen mobilen Funkmast errichtete. Die Telekom-Tochter hatte an der Stelle einen 30 Meter hohen Stahlgittermast geplant, um ihren Lizenzauftrag zu erfüllen. Trotz der Ablehnung durch den Gemeinderat und einer Petition der Bürgerinitiative Salem Funk beim Landtag steht der stationäre Mast inzwischen inmitten der Obstplantagen neben dem Provisorium.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung erkundigte sich Leopold Prinz von Baden (FWV) nach dem aktuellen Stand, was die Ausbaupläne für Tüfingen anging. Bauamtsleiter Marc Dürrhammer bekundete, man habe seit Monaten keine neuen Erkenntnisse. Auf Nachfrage hieß es aus dem Rathaus, dass der vorgesehene Standort Menneberg nicht umgesetzt werden könne, da dort ein Biotop kartiert wurde. Sabine Stark von der Gemeindeverwaltung teilte mit: „Ein potenzieller Standort, welcher sich derzeit in Prüfung befindet, liegt auf dem Rössleberg.“

Die DFMG informierte, dass man mit Tüfingen noch in einer frühen Planungsphase sei. Weiter sei man hingegen beim Standort Grasbeuren: Dafür hatte der Ratsausschuss für Umwelt und Technik im September einem Bauantrag für einen 50 Meter hohen Stahlgittermast auf einem Gemeindegrundstück zugestimmt. DFMG-Sprecherin Lena Naber verwies auf komplexe Genehmigungsverfahren: „Sobald uns die Baugenehmigung erteilt wird, können wir weiterplanen.“ Sabine Stark informierte, dass die Baugenehmigung durch die Baurechtsbehörde beim Landratsamt noch ausstehe.

Obwohl in Beuren der Stahlgittermast bereits errichtet ist, werden die Mobilfunknutzer noch über den temporären Mast direkt daneben versorgt. Wie Lena Naber ankündigte, soll der stationäre Mast noch 2025 betriebsbereit werden. „Auf dem besagten dauerhaften Standort planen zum aktuellen Zeitpunkt neben der Telekom auch Vodafone und Telefónica, ihre Antennen zu errichten“, wies sie auf Mitbenutzungspläne anderer Anbieter hin.

Die erste Mobilfunkanlage in Salem wurde auf dem Dach der ZG Raiffeisen in Neufrach errichtet. Im August 2022 kam eine Dachantenne in Stefansfeld auf dem Gelände einer Firma am Ortsausgang in Richtung Weildorf hinzu. Was weitere Vorhaben angeht, stehe die DFMG mit der Gemeinde im Austausch, lässt Naber wissen. Laut Stark handelt es sich um einen Standort in Neufrach. Hier seien bisher nur Vorgespräche geführt worden.

Anmerkung von Salem Funk:

Die Kommunikationsunternehmen Vodafone und Telefonica wollen auf den Funkmast in Beuren ihre Funkeinrichtungen zusätzlich installieren.

Für die Gesundheit der Menschen in Beuren und Umgebung und die Umwelt und den Energieverbrauch wäre es dringend erforderlich, hier Roaming anzuwenden. 

Das würde bedeuten, dass die drei Telekommunikationsunternehmen eine Sendeanlage gemeinsam nutzen. Das reduziert die Strahlenbelastung und die Energiekosten und spart Ressourcen und die Einnahmen der Telekom wären trotzdem gesichert.

So einfach könnte es gehen, wenn es gewollt wäre…

Wir lassen nicht locker und bleiben an diesem Thema dran!

Der Funkmast in Beuren steht…

Eine rücksichtslose Bescherung?

„Des einen Freud, des anderen Leid“ könnte man meinen und die Achseln zucken. 

Während die „Einen“ den Kopf über das hässliche Stahlgerüst am Ortsrand von Beuren schütteln und sich über die Verschandelung ihrer Alpensicht ärgern, freuen sich „Andere“ die Kunden der Telekom sind, über den künftig besseren Empfang. 

Und tatsächlich hätte die Telekom es den Beurener einfacher machen können, wenn sie auf die Vorschläge der Gemeinde aus dem „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ eingegangen wäre. Sie tat es nicht und gab Fristabläufe, Vertragsverpflichtungen und fortgeschrittene Bauplanungen als Hinderungsgründe für die Ablehnung der Vorschläge an. 

Obwohl der favorisierte Höhenstandort aus mehreren Hinsichten, besser geeignet gewesen wäre und auch geringere Immisionen für die Beurener Bevölkerung und damit eine Rücksichtnahme im Sinne der Risikovorsorge bedeutet hätte. 

Die unmittelbare Nähe in Beuren beim jetzigen Standort wäre für einen besseren Empfang nicht nötig gewesen, die Telekom hätte lediglich dem Salemer Mobilfunk Standort Konzept folgen können und damit wäre aus dieser Bescherung, ein „Risiko Vorsorge Geschenk“ für die Bevölkerung geworden. 

Jetzt steht der Mast und die Zukunft wird zeigen, welche Auswirkungen zu erwarten sind. Da der Mast mit insgesamt 3 Plattformen ausgestattet ist, bedeutet dass die 2 verbleibenden Plattformen an andere Telekommunikationsunternehmen vermietet werden sollen. Damit würde sich die Immission mit jeder zusätzlichen Sendeanlage erhöhen. 

„Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…“ oder mit dem „heutigen Sprech“:  „hätte, hätte Fahrradkette…

Der Mast in Beuren wird auch von den Bürgern scherzhaft der „Eiffelturm von Beuren“ genannt. 

Dieser Vergleich wertet allerdings den Eiffelturm in Paris ab. Der Eiffelturm in Paris wurde anlässlich der Weltausstellung 1897-1898 gebaut und symbolisierte den Stolz der Nation auf 100 Jahre französische Revolution und war ein Symbol für den technischen Fortschritt. 

Der Mast in Beuren ist ein Symbol für Starrsinnigkeit und Ignoranz der Telekom, die einen Präzedenzfall verhindern wollte. 

Auch ist der Mast kein Beispiel für technischen Fortschritt, weil die im ländlichen Raum eingesetzte Mobilfunktechnologie die Glasfaserversorgung auf dem Land nicht ersetzen kann und auch nicht den idealisierten Vorstellungen von 5 G auf den Frequenzen 2,1 oder 3,6 GHz entspricht. 

Ausbau auf dem Land

Der Ausbau des sog. „modernen“ Mobilfunks im ländlichen Raum ist für die Telekommunikationsunternehmen unbeliebt und wirtschaftlich uninteressant. 

Zu wenig wirklichen Bedarf und zu wenig Kunden. 

Das trotzdem ausgebaut wird, ist dem Verkauf der staatlichen Frequenzen geschuldet, die mit einer Verpflichtung der Telekommunikationsunternehmen verbunden ist, den Ausbau in der Fläche sicher zu stellen.

Wir wollen nach vorn schauen und überlegen uns wie die strahlungsminimierte Versorgung von Beuren und von allen Teilorten möglich gemacht werden kann und wie alle Salemer einen Zugang für eine ordentliche Mobilfunkversorgung bekommen können, auch wenn sie keine Kunden der Telekom sind.

Bei der Strom- und Gasversorgung und bei Festnetztelefonie und Kabel- und Glasfaserversorgung ist die freie Anbieterwahl ja auch möglich, ohne dass jeder Anbieter eine eigene Strom- oder Gas- oder Datenversorgung anbieten und unterhalten muss. 

Stichwort: Netzsharing, Durchleitungsberechtigung, Roaming ect. 

Das ist wirtschaftlich und spart Investitionen und ist ein aktiver Energieeinsparungsbeitrag zum Klimaschutz.

Wir wünschen allen „Salemern“, besinnliche und friedvolle und schöne Weihnachten und danken allen UnterstützerInnen und „Wohlmeinenden“ 

Ihre Bürgerinitiative Salem Funk

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