Der umstrittene Funkmast Standort der Telekom in Beuren

Der Unmut wächst… – Stimmen aus Beuren:

Die Bürgerinitiative „SalemFunk“ wurde in den letzten Wochen und Tagen vermehrt zu den Umständen um die „Mobile Sendeanlage der DFMG/Telekom“ angesprochen.

Wir haben die häufigsten Fragen und Feststellungen gesammelt:

  • Warum wird diese mobile Sendeanlage mit einem Dieselgenerator betrieben?
  • Was fällt der Telekom ein?!
  • Wir stecken mitten in einer Klimakrise, was soll der Schwachsinn?
  • Wenn es der Telekom um eine ernsthafte Versorgung von Beuren und dem Umland geht, warum bietet sie nicht allen Mobilfunknutzern „*Roaming“ an?
  • Das ist ein ökologischer Skandal!
  • Diese „Umsetzung“ einer Mobilfunkversorgung ist aus der Zeit gefallen und völlig unverhältnismäßig.
  • Dieser ganze Zirkus mit der mobilen Sendeanlage nützt am Ende nur den Telekom Kunden.
  • Für die eigenen Telekom Kunden, wochenlang ein Dieselaggregat in einer sensiblen Kulturlandschaft laufen zu lassen, ist an Ignoranz und Verantwortungslosigkeit nicht zu übertreffen.
  • DFMG und Telekom: Setzen! Sechs!

Schönen Urlaub und gute Erholung?

Mit diesem gut gemeinten Wunsch verabschieden wir in der Ferienzeit unsere Freunde, Bekannten und Nachbarn.

Für die „Beurener Bürger im „Unterdorf“ und ihre Gäste bleibt die diesjährige Ferienzeit in schlechter Erinnerung.

Was ist passiert?

Seit dem 16.Juli wurde die mobile Sendeanlage der Telekom auf dem umstrittenen Standort in Betrieb genommen. Direkt am malerischen Mühlbach der sich durch Beuren nach Weildorf schlängelt. Mitten in einer Obstanlage mit heranreifenden Äpfeln, die zum Teil biologisch angebaut werden.

Da auf dem umstrittenen Standort kein stationärer Stromanschluss vorhanden ist und für vor der Aufstellung der mobilen Sendeanlage auch nicht geplant wurde, wird die mobile Sendeanlage mit einem großen Diesel – Notstromaggregat mit einem separaten Dieseltank versorgt.  Dieses Notstromaggregat läuft 24 Stunden am Tag, es wird -rund um die Uhr- betrieben.

Je nach Windrichtung wird das unmittelbar angrenzende Dorf und die Familien in den umliegenden Häuser mit Dieselabgas belastet.

Die Inbetriebnahme der mobilen Sendeanlage der Telekom blieb den „Betroffenen“ nicht lange verborgen. Je nach Windrichtung war ein regelmäßiges Lüften oder ein „Schlafen“ mit offenem Fenster bei hochsommerlichen Temperaturen nicht mehr möglich.

Die Betroffenen wandten sich in ihrer Not an die Gemeinde, an das Umweltamt und an die Baurechtsbehörde des Landratsamtes Bodenseekreis und an die Polizei.

Die Gemeinde verwies auf das laufende baurechtliche Verfahren des Baurechtsamtes das für diesen umstrittenen Standort nicht abgeschlossen ist. Das Baurechtsamt hat aufgrund der Petition von SalemFunk diesen baurechtlichen Vorgang an den Petitionsausschuss des Landtages von Baden-Württemberg zur Prüfung abgegeben.

Das Umweltamt hat sich den Klagen angenommen und war mehrfach vor Ort und hat die Verantwortlichen von der Telekom und der DMFG (Deutsche Funkturm GmbH) aufgefordert, umgehend einen kabelgeführten Stromanschluß, sicher zu stellen. Ob und wie die Polizei sich den Klagen angenommen hat, können wir derzeit nicht beantworten.

Die „heiße Kartoffel“ wird hin- und her geschoben…

DieTelekom verweist auf den Dienstleister die DMFG (Deutsche Funkturm GmbH). Die DMFG sei der ausführende Dienstleister und sei für die Ausstattung auf dem Flurstück in Beuren verantwortlich. Warum vor der Aufstellung der mobilen Sendeanlage, der stationäre Stromanschluss nicht sichergestellt wurde, blieb unbeantwortet.

Hintergrund:

Wer ist die DFMG?

Die Abkürzung steht für die Deutsche Funkturm GmbH. Die Deutsche Funkturm stellt maßgeblich den Ausbau der Infrastrukturen für die deutschen Mobilfunkanbieter sicher.

Die Bedeutung der inländische Telekommunikationsstrukturen im gesellschaftlichen Interesse wird mit der Namensgebung „Deutsche Funkturm GmbH“ verstärkt und vermittelt den Eindruck, dass es sich um ein inländisches Unternehmen mit Systemrelevanz handelt.

Im Portfolio des Unternehmens ist aber unter anderem, folgendes zu lesen: Das Unternehmen wurde 2002 als Tochter der Deutschen Telekom gegründet und hat seit 2023 die amerikanische DigitalBridge und die kanadische Brookfield als zusätzliche Eigentümer.

Wie ging es weiter?

Am 16. August, 30 Tage nach der Inbetriebnahme, das Dieselaggregat läuft schon ununterbrochen seit 720 Stunden, wird das Aggregat für 5 Tage abgestellt. Über das „Warum“ kann nur spekuliert werden, es gibt dazu keine offizielle Aussage.

Vermutlich war der 1300 ltr. Dieseltank leer. Rechnerisch könnte diese Vermutung zutreffen. Ein Notstromaggregat dieser Größe schluckt im unteren Leistungsbereich in 24 Stunden etwa 40 – 45 l Diesel…

Umweltbelastungen in Beuren!

Beurener haben die Nase voll!

Nach 54 Tagen wurde das Dieselaggregat endlich abgeschaltet!

Bereits am Montag, den 21.08. wurde die mobile Sendeanlage, ohne Information an die Behörden und Bürger, wieder in Betrieb genommen.

Gleichzeitig wurde von einem Bauunternehmen, direkt neben dem Mühlbach, ein Graben für den stationären Stromanschluss gezogen, der mit Leerrohren versehen wurde.

Die Baumaßnahmen waren bis Ende der Woche noch nicht abgeschlossen, da eine Wasserleitung die die Obstplantagen mit Wasser versorgt, beschädigt wurde und repariert werden musste.

Wie die neuen Aufnahmen zeigen, wurde aber auch, vermutlich von der DMFG, in der vergangenen Woche, das Notstromdieselaggregat gegen ein „Kleineres“ ausgetauscht. Auch der Tank wurde ausgetauscht, der allerdings gegen einen „Größeren“ mit etwa 2400 l Fassungsvermögen getauscht wurde. Ist der Austausch die Folge der Intervention des Umweltamtes?

Neue Aggregat Konfiguration
Die alte Aggregat Konfiguration

Ist damit „Alles gut“?

Nein, das sehen wir nicht so, meint die Bürgerinitiative „SalemFunk“!

Es sind zu viele Fragen offen:

  • Warum wurde die mobile Sendeanlage an diesem umstrittenen Standort überhaupt in Betrieb genommen, obwohl ein schwebendes Baurechtsfahren besteht und eine Petition gegen diese Vorgehensweise eingereicht wurde?
  • Warum wurde der Stromanschluss, der nach den Vorgaben des Baurechtes vorgeschrieben ist, vor der Aufstellung der mobilen Sendeanlage, nicht sichergestellt?
  • Auf welchem Flurstück steht die mobile Sendeanlage eigentlich? Stimmt die beantragte Flurstückangabe mit der formalen Angabe an das Bauamt und das Baurechtsamt überein?
  • Warum wir das Notstromaggregat gegen ein kleineres Notstromaggregat ausgetauscht, wenn der stationäre Stromanschluss in Kürze bevorsteht? Die mobile Sendeanlage kann abgeschaltet bleiben, bis der stationäre Stromanschluß fertiggestellt ist.

Wir fordern die DMFG und die Telekom auf:

  • Klärung aller baurechtliche Fragen:
  • Solange das Baurechtsverfahren und der Petitionsausschuss des Landtages Baden-Württemberg nicht abgeschlossen ist, wird die mobile Sendeanlage an dem umstrittenen Standort außer Betrieb gesetzt!
  • Bei einer erneuten Standortsuche in Beuren, muss das „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ in der Kernaussage erfüllt werden: Gute Mobilfunkversorgung bei gleichzeitiger präventiven Strahlungsminimierung für die Salemer Bürger.

Unsere Meinung:

  • Die Planungen der DFMG und der Telekom in Beuren sind mangelhaft.

Es entsteht der Eindruck das die „linke Hand nicht weiß, was die „rechte Hand“ tut.

  • Das Kommunikationskonzept der DFMG und der Telekom ist intransparent.
  • Die Bürgernähe und die Kundennähe der DFMG und der Telekom ist nicht erkennbar

Fazit:

Ob den privaten Unternehmen DFGM und der Telekom der Ausbau des ländlichen Raumes ohne weitere Qualitätsnachweise anvertraut werden kann, muss von der Landesregierung in Baden-Württemberg und der Deutschen Netzagentur überprüft werden. 

—.—.—.EILMELDUNG.—.—.—

Ignoriert die Telekom die Regeln des Petitionsausschusses des Landtages von Baden-Württemberg?

Telekom montiert den Mast auf dem umstrittenen Standort der Telekom in Salem – Beuren.

Ungeachtet vom schwebenden baurechtlichen Verfahren und den Einwendungen der Angrenzer hat die Deutsche Funkmast GmbH als ausführende Gesellschaft der Telekom am 27.06.2023 den Mast der mobilen Sendeanlage montiert.

Die komplettierte mobile Sendeanlage auf dem Flurstück 312/1.
Die Masthöhe der mobilen Anlage beträgt 20 Meter.

Der spätere, dann stationäre Mast wird als Stahlgitterturm ausgeführt und misst eine Höhe von 30,24 Meter und lässt die Mächtigkeit des Bauwerkes erahnen. Damit wird das Ortsbild von Beuren und die Kulisse des Heiligenberges deutlich verändert.

Salem Funk hat die Baurechtsbehörde und die Verwaltung der Gemeinde Salem über diese Aktivität informiert. Die Sendeanlage ist angeschlossen, das Notstromaggregat war zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht in Betrieb.

Wir werden über den weiteren Verlauf berichten…

Telekom Funkmast in Beuren

Rätselraten um den umstrittenen Standort der Telekom in Salem – Beuren auf dem Flurstück 312/1

Ist diese Fläche für den mobilen Funkmast der Telekom vorbereitet?

Die Baugenehmigung für den Telekom Funkmasten in Beuren ist noch schwebend und wurde vom Landratsamt noch nicht erteilt. Auch die Stellungnahme des Landratsamtes zu dem geplanten mobilen Funkmast steht noch aus!

Die Angrenzer wurden bisher nicht informiert!

Salem Funk hat die Gemeinde über die Aktivitäten in der Obstplantage in der Nähe des Flurstückes 312/1 schriftlich informiert

Will die Telekom mit dem „Kopf durch die Wand“?

Trotz intensivster Bemühungen zahlreicher Akteure um eine einvernehmliche Lösung, beharrt die Telekom auf ihrer Standortwahl.

Das Angebot der Gemeinde am Wasserhochbehälter Fassler, ein gemeindeeigenes Grundstück zur Verfügung zu stellen, wurde von der Telekom abgelehnt. Die aufgeführten Gründe und Behauptungen der Telekom, sind nicht mit belegten Fakten und vergleichbaren Zahlen gegenüber dem „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“, hinterlegt.

Bleibt die Telekom stur?

Dieselaggregat für die Stromversorgung des mobilen Masten.

Auf dem vor 2 Tagen aufgenommenen Bild kann man erkennen, dass ein Stromaggregat und ein Treibstofftank angeliefert wurden, der offensichtlich die Stromversorgung für den mobilen Funkmast der Telekom sicherstellen soll.

Unnötige Emission und Strahlenbelastung!

Einen Mobilfunkmast mit einem kraftstoffbetriebenen Stromgenerator zu betreiben, der rund um die Uhr vor sich hin emittiert und eine permanente Geräuschkulisse verursacht ist völlig unverständlich. Dazu kommt, wenn die Telekom diesen Standort mit einer mobilen Sendeanlage mit 20 mtr. Masthöhe belegt, wird die Strahlungsintensität im Siedlungsgebiet durch den 11 mtr. niedrigeren Mast gegenüber dem geplanten stationären Mast, der mit 31 mtr. Höhe angegeben ist, signifikant erhöht.

Das widerspricht dem Salemer Mobilfunk Standort Konzept, das vom Gemeinderat beschlossen wurde und neben einer guten Mobilfunkversorgung auch mit der einhergehenden Strahlungsminierung, zur gesundheitlichen Vorsorge der Bevölkerung beiträgt. Dieses Vorgehen der Telekom, fällt nicht nur völlig aus der Zeit, in der sich die Horrormeldungen der Klimakrise täglich die Klinke in die Hand geben, sondern schadet auch den Bemühungen der Gemeinde, die sich mit dem European Energy Award, um den Klimaschutz kümmert.

Wir fordern die Telekom auf, die gesundheitliche Vorsorge für die Bürger von Salem, ernst zu nehmen und dem Vorschlag der Gemeinde zu folgen und den Höhenstandort am Wasserbehälter anzunehmen.

Die Telekom ist ein Dienstleistungsunternehmen, das sich genau überlegen sollte, wie es für seine Kunden ganzheitlich und verantwortungsbewusst handelt.

Zum Funkmast Stefansfeld


In Stefansfeld steht plötzlich ein Mobilfunksender – und der Gemeinde sind die Hände gebunden

Während über Mobilfunkmasten in anderen Teilorten diskutiert wird, wurde in Stefansfeld neben dem neuen Kindergarten ein Antennenträger errichtet. Der Gemeinderat war überrascht, die Verwaltung machtlos.

27. AUGUST 2022, 15:00 UHR Lesedauer 2 Min.Überraschung am Donnerstagabend: Auf dem Dach der Firma Kugler in Stefansfeld wurde ein Antennenträger errichtet. Der Kran im Hintergrund gehört zum Kindergartenneubau am Keltenring.

Überraschung am Donnerstagabend: Auf dem Dach der Firma Kugler in Stefansfeld wurde ein Antennenträger errichtet. Der Kran im Hintergrund gehört zum Kindergartenneubau am Keltenring. | Bild: Altmann, Miriam 

VON MIRIAM ALTMANN

Die Überraschung war groß, als sich den Stefansfeldern am Ortsausgang in Richtung Weildorf eine Mobilfunkantenne präsentierte. Kurz vor Einsetzen des Regens an einem Donnerstagabend war die Errichtung des Antennenträgers auf dem Gebäude der Firma Kugler abgeschlossen worden.

Ortsreferentin Elisabeth Schweizer entdeckte die Funkanlage kurz darauf, hatte jedoch nach eigenem Bekunden zuvor nichts davon gewusst. Sie vermutete daher, dass es sich um eine genehmigungsfreie Anlage handle. Die beiden ortsansässigen CDU-Gemeinderäte Ursula Hefler und Peter Frick waren ebenfalls nicht in die Pläne eingeweiht, wie sie mitteilten. „Wir machen uns aber schlau“, versprach Frick.

Der Kran, mit dem der Dach-Antennenträger montiert wurde, wird abtransportiert.Der Kran, mit dem der Dach-Antennenträger montiert wurde, wird abtransportiert. | Bild: Arne Altmann 

Der dritten Stefansfelder Rätin Birgit Zauner (GoL) erging es nicht anders. „Wir haben keinerlei Hinweis gehabt“, betonte sie. Die Position der Mobilfunkantenne stieß bei ihr nicht auf Gegenliebe: „Neben dem Kindergarten – wie einfühlsam ist das denn?“

Das Mobilfunkstandortkonzept, das die Gemeinde erstellen ließ, sieht an dieser Stelle keine Sendeanlage vor. Zauner hob jedoch hervor, dass eine Problematik des Konzepts gewesen sei, dass kleine Anlagen nicht genehmigt werden müssten. Dennoch hätten die Ratsmitglieder deutlich gemacht, dass man auch in solchen Fällen informiert werden wolle.

Betriebsbeginn im Laufe des nächsten Jahres

Vom Vermieter war nichts in Erfahrung zu bringen – die Firma Kugler möchte sich nicht äußern. Für Aufklärung sorgte die Deutsche Funkturm GmbH, die bereits im vergangenen Oktober von Plänen für einen genehmigungsfreien Antennenträger auf einem Dach im Ortskern von Stefansfeld sprach.

Pressesprecher Benedikt Albers bestätigte, dass es sich um den Standort an der Heiligenberger Straße handle: „Wir haben letzte Woche den Antennenträger auf dem Dach aufgestellt und werden in den nächsten Wochen die nachgelagerten Arbeiten ausführen.“ Dazu würden die Installation der Sendetechnik sowie die Anbindung mit einer Strom- und Datenversorgung gehören. „Die Deutsche Telekom wird die Antennen dann im Laufe des nächsten Jahres in Betrieb nehmen, sodass die Menschen in Salem-Stefansfeld von einer besseren Mobilfunkversorgung profitieren.“

Quelle: Südkurier Artikel vom 27.08.22

Hier geht`s zum Artikel vom Südkurier –>

Kommentar von SalemFunk!

Und plötzlich steht ein Sendemast mitten im Wohnquartier von Stefansfeld!

Als wir über die Sendeanlage der Telekom auf dem Dach der Firma Kugler informiert wurden, haben wir es erst geglaubt, als wir uns Vorort, mit eigenen Augen von deren Existenz überzeugt haben.

Nach der Enttäuschung über diesen Vorgang, der an der Öffentlichkeit und an der Verwaltung und am Gemeinderat und an uns vorbei ging, haben wir begonnen nachzufragen, wie es zu dieser Vorgehensweise und diesem Standort kommen konnte.

Von der Gemeindeverwaltung erfuhren wir, dass im Februar 2021 eine sogenannte Suchkreisanfrage der Telekom an die Verwaltung gestellt wurde.

Nach Aussage der Gemeinde stand in diesem Suchkreis keine kommunalen Flächen zur Verfügung. Ob die Suchkreisanfrage der Telekom von der Gemeinde beantwortet wurde, muss noch geklärt werden.

Generell gilt:

Wenn Suchkreisanfragen abschlägig beschieden werden oder auf Suchkreisfragen in einer Frist nicht geantwortet wird, kann das anfragende Mobilfunkunternehmen private Akquise machen. Dazu bedarf es keiner Abstimmung mehr mit der Kommune.

Jede geplanten öffentlichen Mobilfunk Sendeanlagen müssen den Kommunen angezeigt werden

Jede Errichtung von Sendeanlagen muss der Kommune angezeigt werden, unabhängig ob der Bau der Sendeanlage baurechtlich genehmigungsfrei ist, oder einer Baugenehmigung bedarf. Damit kann die Kommune ihre Mitsprache in Anspruch nehmen.

Bei der Sendeanlage in Stefansfeld wurden die rechtlichen Mitsprachemöglichkeiten von der Gemeinde nicht in Anspruch genommen.  

Allerdings gab es bei der Suchkreisanfrage Im Februar 2021 auch noch kein Salemer Mobilfunk Standort Konzept. Das wurde im Mai 2022 vom Gemeinderat beschlossen. Und seit dieser Zeit werden alle Suchkreisanfragen dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt.

Das Salemer Mobilfunk Standort Konzept sieht für alle Teilorte eine gute Mobilfunkversorgung vor, bei gleichzeitiger Strahlungsminimierung. Unter diesem Aspekt wäre dieser Standort auf dem Dach der Firma Kugler abgelehnt worden.

Strahlungsminimierung:

Die Strahlungsminimierung darf nicht mit den gültigen Grenzwerten verwechselt werden. Im Strahlenschutzrecht gilt das sogenannte Minimierungsgebot. Danach sind unnötige Strahlenexpositionen zu vermeiden und unvermeidbare Strahlenexpositionen so gering wie möglich zu halten. Das Gebot der Optimierung ist anzuwenden, auch wenn die jeweils gültigen Grenzwerte eingehalten werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Das EMF Institut, das im Auftrag der Gemeinde, das Salemer Mobilfunk Standort Konzept erstellt hat, ist beauftragt ein Immissionsgutachten für den Standort in Stefansfeld zu erstellen.

Damit kann dieser Standort bewertet werden und ggfs. Maßnahmen zur Strahlungsminimierung abgeleitet werden.

Das ist deshalb wichtig, weil die Mobilfunksendeanlage in kurzer Distanz zum neuen Kindergarten steht.  

Wir hoffen und erwarten, dass die Telekom das Salemer Mobilfunk Standort Konzept mit dem vorsorglichen Schutz der Bevölkerung akzeptiert und nicht in endlosen Debatten über die Unbedenklichkeit und allgemeine Ungefährlichkeit von Mobilfunkstrahlung, in Frage stellt.

Mobilfunk- So viel wie nötig- So wenig Strahlenbelastung wie möglich …

Unter dieser Prämisse wurde das Mobilfunk Standort Konzept für Salem vom EMF Institut erstellt.

Wir meinen das ist ein verantwortlicher Ansatz, für das Wohl der Bürger, dem da die Gemeinde folgt.

Das der Mobilfunk nicht nur ein Garant für Fortschritt ist, zeigen Erhebungen vom Bundesamt für Strahlenschutz, bei denen ca. 48 % der Bevölkerung sich Sorgen um die gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunks macht.

Der rasante Ausbau der Mobilfunknetze und der starke Anstieg der Zahl der Mobilfunknutzer vor einigen Jahren hat in der Öffentlichkeit zu einer verstärkten Diskussion um die möglichen Risiken der Mobilfunktechnologie geführt.

Um wissenschaftlichen Unsicherheiten in der Risikobewertung Rechnung zu tragen, sollten geeignete Vorsorgemaßnahmen die Grenzwerte für hochfrequente elektromagnetische Felder ergänzen.

Die Vorsorge hat drei Säulen:

-Reduktion der Exposition,

-Information und

-Forschung.

Bürgerinnen und Bürger können durch individuelle Vorsorgemaßnahmen die Einwirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder verringern.                                                          Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz.

Die zukünftige Mobilfunktechnik muss demzufolge nicht nur dem technisch Machbaren folgen, sondern muss dem Schutz von Mensch und Umwelt gerecht werden.

Wohnräume und sensible Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser müssen vor einer 24 Stunden Dauerbestrahlung geschützt werden. Es müssen Indoor – und Outdoorlösungen angewandt werden. Das bedeutet der Mobilfunk steht im öffentlichen Raum zur Verfügung, aber für die Versorgung der geschützten Innenbereiche wird eine strahlungsfreie Technik eingesetzt. Somit haben es die Bürger in der Hand wie sie sich in ihren privaten Lebensbereichen schützen wollen.

Diese Outdoor Technik gibt es bereits in Form von Kleinzellen, die eine geringere Strahlungsintensität aufweisen und damit auch geringere Reichweiten aufweisen.

Die beste Versorgung im Innenbereich bieten Breitband- und Glasfasertechnik, auch einstellbare und automatisch abstellende WLAN Router tragen zur Strahlungsminimierung bei. (Werkseitig sind WLAN Router auf die höchste Leistung eingestellt, die häufig gar nicht benötigt wird).

Dazu bedarf es einer kontinuierlichen Beratung und Aufklärung der interessierten Öffentlichkeit.   

Der Ausbau von Breitband und Glasfaser in Salem steht in der Vorsorge für die Bevölkerung in Salem an erster Stelle und muss auch ohne Fördertöpfe von Land und Bund vorangetrieben werden.  Dazu müssen auch die Telekommunikationsunternehmen in die Pflicht genommen werden.

Die in ländlichen Bereichen, von den Telekommunikationsbetreibern, aus Kostengründen, eingesetzte Mobilfunktechnik darf nur eine ergänzende und keine ersetzende Rolle einnehmen.   

Ungekürzte Stellungnahme von der Bürgerinitiative Salem Funk für den Südkurier

zu TOP 1 und TOP 2 der Salemer Gemeinderatssitzung am 31.05.2022

Die Bürgerinitiative Salem Funk begrüßt den einstimmigen Beschluss des Gemeinderates zum Mobilfunkstandortkonzept.

Damit folgt der Gemeinderat dem heutigen Bedarf der Bevölkerung an Mobilfunk, unter Berücksichtigung des Schutzgebotes für Mensch und Umwelt.

Das vom Gemeinderat beschlossene und von der Verwaltung beim EMF Institut in Auftrag gegebene Mobilfunkstandortkonzept ist auf eine gute Versorgung der Gemeinde bei gleichzeitiger Minimierung der Strahlenbelastung, die von Mobilfunk ausgeht, ausgerichtet.

Die Ablehnung des Bauantrages für einen Funkmasten in unmittelbarer Nähe des Dorfkerns von Beuren ergibt sich aus dem Mobilfunkstandort Konzept.

Dieser Standort entspricht nicht den Kriterien der Strahlungsminimierung für die Bevölkerung.

Das Mobilfunkstandortkonzept hat für Beuren mehrere Vorschläge vorgesehen.  Der vom EMF Institut favorisierte Standort liegt außerhalb des Dorfes, in einer Höhenlage am Heiligenberg und erfüllt die Kriterien der Immissionsminimierung mit gleichzeitiger Abdeckung des gesamten Dorfes.

Die Bürgerinitiative Salem Funk hat das Mobilfunkstandortkonzept von Anfang an begleitet und unterstützt.

Michael Presser: Wir haben mit den Gemeinderäten und mit Herrn Bürgermeister Härle und der Verwaltung intensive Gespräche und einen regelmäßigen Austausch zum Thema gepflegt. 

Dadurch ist es uns gelungen auf einer sachlichen und wertschätzenden Ebene, Gehör bei den Gemeinderäten und der Verwaltung zu finden. Das ist nicht selbstverständlich bei einem durchaus polarisierenden Thema.

Micha Presser

Sandra Anspach: Mit dem Mobilfunkstandort Konzept hat die Gemeinde einen verantwortlichen Schritt zum vorbeugenden Gesundheitsschutz für die Bevölkerung von Salem gemacht. In vielen Gesprächen die ich mit Müttern und Väter in der Gemeinde führte, wurde der Wunsch nach Versorgung aber auch der Wunsch für ein gesundes Umfeld deutlich geäußert.

Sandra Anspach

Wie geht es jetzt weiter?

Die Verwaltung wurde beauftragt mit der Telekom, dem Bauherrn, zügig Verhandlungen aufzunehmen. Der favorisierte Standort ist im Gemeindebesitz und könnte damit die Verhandlungen begünstigen.

Unter der Berücksichtigung der heutigen Verhältnisse und den Erkenntnissen des

Mobilfunkstandortkonzeptes das für die ganze Gemeinde gilt, erwarten wir als Bürgerinitiative Salem Funk, dass die Telekom dem Anliegen der Gemeinde und der Bürger folgt. 

Wir fordern die Telekom auf, im Sinne der Belastungsminimierung für die Bevölkerung, dem

favorisierten Standortvorschlag zu folgen und den Bauantrag zurückzuziehen und eine einvernehmliche Lösung mit der Gemeinde zu finden.

Wir als Bürgerinitiative werden uns auch an die Telekom wenden und unsere Standpunkte erläutern.

Der präventive Schutz der Gesundheit der Bevölkerung hat Vorrang vor wirtschaftlichen Abwägungen.

Wir setzen uns auch gleichzeitig für eine zeitgemäße Infrastruktur mit dem

künftigen Ausbau des dringend benötigten und sicheren Glasfasernetzes in der Gemeinde ein.

Die flächendeckende Versorgung von Salem mit Glasfasernetzen ist ein Beitrag zur Strahlungsminimierung, weil dadurch der Bedarf einer guten und schnellen Internetverbindung über eine sichere zukunftsweisende Technik abgedeckt werden kann und nicht durch Mobilfunk ersetzt werden muss.   

Mit freundlichen Grüßen und im Namen der Bürgerinitiative Salem Funk  Micha Presser und Sandra Anspach

Weiter Details zum Mobilfunkstandort Konzept, siehe Link: Aktionsbündnis Grünzug Salem: Salem hat jetzt ein Mobilfunkstandortkonzept (gruenzug-salem.blogspot.com)