In Beuren tut sich etwas…

An dem umstrittenen Standort für den Funkmast in Beuren in der Apfelplantage am westlichen Dorfrand von Beuren sind vor 3 Wochen die Baufahrzeuge angerollt. 

Zunächst schien es so, als ob es sich nur um die Verlegung der geplanten Glasfaserversorgung der provisorischen, mobilen Sendeanlage der Telekom handelt. Diese Glasfaserversorgung wurde eigens nur für die Versorgung des Funkmasts von Leustetten nach Beuren in einem bestehenden Leerrohr verlegt. 

Dafür wurde ein Strang von 7 Glasfasertubes eingezogen, von denen nur ein „Glasfasertube“mit einem isolierten Glasfaserkabel bestückt wurde. Die anderen 6 Glasfasertubes sind für Nachrüstung bzw. Versorgung von Gebäudeanschlüssen vorgesehen. 

Kurz nach Abschluss der Verlegung wurde ein Raupenbagger und Baumaterialien angeliefert.

Damit die schweren Baufahrzeuge, ohne einzusinken, an die Baustelle fahren können, wurde auf dem Wiesenstreifen ein Behelfsweg zur Baustelle ausgekoffert der bis zu der mobilen Sendeanlage führt. Zur Verfestigung des Behelfsweges wurde recycelter Bauschutt eingebracht.

Direkt neben der mobilen Sendeanlage wurde in der Apfelplantage eine 10 auf 10 Meter große Fläche freigemacht und mit Baugitter abgegrenzt. 

Auf dieser Fläche wurde ein, ca. 5 auf 5 Meter großes, gegen Blitzschlag geerdetes Fundament, mit 4 Mast Fuß Aufnahmen errichtet.

Diese Baumaßnahmen blieben in Beuren nicht unbemerkt und lösten Fragen und auch Ärger bei den Anwohnern aus.

Ein privates Wiesenstück wurde ohne Wissen des Eigentümers befahren und kurzfristig mit Material belegt. Inzwischen wurde der Vorfall geklärt und das Grundstück mit Sperrband gekennzeichnet.

Der Verantwortliche der Baustelle musste erst gefunden werden. Die Kommunikation mit der ausführenden Baufirma war erst nach Überwindung der Sprachbarriere möglich.

Die von der Deutschen Funkturm GmbH beauftragte Firma, ist aufgrund fehlender Beschilderung der Baustelle nicht identifizierbar. Die Baustellenfahrzeuge sind gemietet und der Sprinter zur Personenbeförderung ist neutral und ohne Beschilderung. Vermutlich handelt es sich um ein beauftragtes Subunternehmen.

Die Sorge der Anwohner gilt auch dem unbefestigten Gemeindeweg der durch die schweren Baufahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Schon jetzt sind die stählernen Entwässerungsrinnen mit Kies und Lehm verfüllt und führen das Regenwasser nicht mehr gezielt dem „Gully“ zu.

Die angrenzenden Anwohner der Ringstraße wurden vor Beginn der Baumaßnahmen nicht informiert. 

Auf Nachfrage erklärte die Gemeinde, dass das Landratsamt das Bauamt über die Baufreigabe informiert hätte, aber den genauen Baubeginn nicht mitgeteilt habe.

Das Landratsamt muss von dem Bauträger rechtzeitig über den Baubeginn informiert werden, damit wäre eine frühzeitige Information an die angrenzenden Bewohner möglich und wünschenswert gewesen. Warum das nicht geschehen ist, bleibt im Moment noch unbeantwortet.

Die Gemeinde erklärte, dass darauf geachtet wird, dass die Zufahrt des Gemeindeweges, nach den Baumaßnahmen, sich in einem ordnungsgemäßen und funktionsgemäßen Zustand befindet. Ebenso achten die zuständigen Ämter darauf, dass der angelegte Behelfsweg zur Baustellenversorgung nach der Fertigstellung des Funkturms wieder zurück gebaut wird.

In der allgemeinen Diskussion über die derzeitige Errichtung des stationären Funkturms in Beuren, fiel auf, dass nicht wenige der Beurener Bürger meinten, dass die mobile Sendeanlage die im Frühjahr 2023 für Ärger, aufgrund der dieselbetriebenen Notstromanlage sorgte, die stationäre Anlage sei.

Diese mobile Anlage wird abgebaut, sobald der stationäre Funkturm in Betrieb genommen wird. Die stationäre Anlage wird mit 31 Meter und zwei Plattformen für andere Telekommunikationsunternehmen, wesentlich dominanter das Ortsbild von Beuren beherrschen, als die derzeitige mobile Sendeanlage.

Wir von Salem Funk bleiben aktiv an dem Thema dran und werden bestehende Möglichkeiten nützen um die Strahlungsminimierung zum Schutz der Bevölkerung zu ermöglichen.

Sieht so das künftige Wahrzeichen für unser malerisches Beuren aus?

Beispielhafte Skizze des Gitterturms neben der aufgestellten mobilen Sendeanlage. Hier nur mit einer Bühne, der Turm der tatsächlich aufgestellt wird verfügt über 3 Bühnen.
Bauplan des Gitterturms mit einer Gesamthöhe von 30,24m vom Bodenlevel. Sichtbar sind hier die drei Technikbühnen für technische Erweiterungen oder zur Vermietung an weitere Anbieter.
Technik Platz am Fundament des Masten.

Der Funkmast in Beuren wird am umstrittenen Standort gebaut!

Das Baurechtsamt des Landratsamtes Bodenseekreis beabsichtigt, dem o.g. Bauantrag stattzugeben und die Genehmigung zu erteilen.

Nach einer ausführlichen Prüfung kam auch der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg zum Ergebnis, dass der Petition von der Bürgerinitiative „SalemFunk“ nicht abgeholfen werden konnte.

Damit endet nach knapp 2 Jahren der aufrechte Versuch von „SalemFunk“, des Gemeinderates und der Verwaltung mit der Ablehnung des Bauantrages und zahlreichen Gesprächen mit der Telekom, den vorgeschlagenen und besser geeigneten Standort in Beuren zu verhandeln.

Das auf das Bauwerk (Stahlgitterturm) fokussierte Baurecht lässt in diesem Fall keine weiteren Spielräume zu.

Nur ein Einlenken der Telekom, einer der angebotenen Standorte in Beuren zu akzeptieren, hätte ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis bringen können. Die Telekom hat die besseren Argumente und Einwände mit der Sicherheit „das Recht auf ihrer Seite zu wissen“, ignoriert.

Ob sich die private Telekom sich mit dieser Vorgehensweise einen Gefallen tut, kann in Ruhe, abgewartet werden.

Die Bürger von Beuren haben sich erfolgreich gegen die Notstromversorgung des mobilen Masts durch ein Dieselaggregat gewehrt. Sie wurden nach zahlreichen Beschwerden vom Umweltamt des Landratsamtes und der Bürgerinitiative „SalemFunk“ unterstützt.

Dass die Deutsche Funkturm GmbH, eine ehemalige Tochter der Deutschen Telekom, nicht in der Lage ist eine mobile Sendeanlage mit festen Stromanschluss aufzustellen, ist an sich schon ein Missstand.

Der Fall in Beuren beleuchtet aber nicht nur Schattenseiten.

Wir als Bürgerinitiative SalemFunk, konnten in der Zwischenzeit viele Informationen und Hinweise und Erfahrungen, auch in der Diskussion mit den Behörden sammeln und sind guten Mutes und halten am Ziel der Gesundheitsvorsorge für die Salemer Bevölkerung fest, bei gleichzeitiger Verbesserung der Glasfaserversorgung und der Mobilfunkversorgung.

Die vielen aufschlussreichen und zielführenden Diskussionen mit den Bürgern und den Gemeinderätinnen und Räten und der Verwaltung unterstreicht die Wichtigkeit des Salemer Mobilfunk Standort Konzeptes für Salem, für deren Umsetzung sich die Bürgerinitiative SalemFunk für alle 11 Teilorte von Salem auch weiterhin mit großem Engagement einsetzt.