Sieht so das künftige Wahrzeichen für unser malerisches Beuren aus?

Beispielhafte Skizze des Gitterturms neben der aufgestellten mobilen Sendeanlage. Hier nur mit einer Bühne, der Turm der tatsächlich aufgestellt wird verfügt über 3 Bühnen.
Bauplan des Gitterturms mit einer Gesamthöhe von 30,24m vom Bodenlevel. Sichtbar sind hier die drei Technikbühnen für technische Erweiterungen oder zur Vermietung an weitere Anbieter.
Technik Platz am Fundament des Masten.

Der Funkmast in Beuren wird am umstrittenen Standort gebaut!

Das Baurechtsamt des Landratsamtes Bodenseekreis beabsichtigt, dem o.g. Bauantrag stattzugeben und die Genehmigung zu erteilen.

Nach einer ausführlichen Prüfung kam auch der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg zum Ergebnis, dass der Petition von der Bürgerinitiative „SalemFunk“ nicht abgeholfen werden konnte.

Damit endet nach knapp 2 Jahren der aufrechte Versuch von „SalemFunk“, des Gemeinderates und der Verwaltung mit der Ablehnung des Bauantrages und zahlreichen Gesprächen mit der Telekom, den vorgeschlagenen und besser geeigneten Standort in Beuren zu verhandeln.

Das auf das Bauwerk (Stahlgitterturm) fokussierte Baurecht lässt in diesem Fall keine weiteren Spielräume zu.

Nur ein Einlenken der Telekom, einer der angebotenen Standorte in Beuren zu akzeptieren, hätte ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis bringen können. Die Telekom hat die besseren Argumente und Einwände mit der Sicherheit „das Recht auf ihrer Seite zu wissen“, ignoriert.

Ob sich die private Telekom sich mit dieser Vorgehensweise einen Gefallen tut, kann in Ruhe, abgewartet werden.

Die Bürger von Beuren haben sich erfolgreich gegen die Notstromversorgung des mobilen Masts durch ein Dieselaggregat gewehrt. Sie wurden nach zahlreichen Beschwerden vom Umweltamt des Landratsamtes und der Bürgerinitiative „SalemFunk“ unterstützt.

Dass die Deutsche Funkturm GmbH, eine ehemalige Tochter der Deutschen Telekom, nicht in der Lage ist eine mobile Sendeanlage mit festen Stromanschluss aufzustellen, ist an sich schon ein Missstand.

Der Fall in Beuren beleuchtet aber nicht nur Schattenseiten.

Wir als Bürgerinitiative SalemFunk, konnten in der Zwischenzeit viele Informationen und Hinweise und Erfahrungen, auch in der Diskussion mit den Behörden sammeln und sind guten Mutes und halten am Ziel der Gesundheitsvorsorge für die Salemer Bevölkerung fest, bei gleichzeitiger Verbesserung der Glasfaserversorgung und der Mobilfunkversorgung.

Die vielen aufschlussreichen und zielführenden Diskussionen mit den Bürgern und den Gemeinderätinnen und Räten und der Verwaltung unterstreicht die Wichtigkeit des Salemer Mobilfunk Standort Konzeptes für Salem, für deren Umsetzung sich die Bürgerinitiative SalemFunk für alle 11 Teilorte von Salem auch weiterhin mit großem Engagement einsetzt.

Südkurier Artikel vom Do. 26.10.23

Hier zum Original Artikel von SK Online:

https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis/salem/am-funkmast-ist-nicht-zu-ruetteln-warum-sich-beuren-mit-dem-sendemast-abfinden-muss;art372491,11770143?wt_mc=skwww.skwww.skwww_g_skwww.share_e-mail

Am Funkmast ist nicht zu rütteln: Warum sich Beuren mit dem Sendemast abfinden muss

Lange wurde er bekämpft – nun soll er doch kommen: Da von rechtlicher Seite nichts gegen einen Sendemast am Beurener Ortsrand spricht, müssen sich Gemeinderat und Verwaltung mit dem Standort abfinden.

VOR 21 MINUTEN Lesedauer 2 Min.Der 20 Meter hohe mobile Funkmast am Ortsrand von Beuren. Der genehmigte Stahlgitterturm wird 30 Meter hoch sein. Michael Presser, ...

Der 20 Meter hohe mobile Funkmast am Ortsrand von Beuren. Der genehmigte Stahlgitterturm wird 30 Meter hoch sein. Michael Presser, Sprecher der Bürgerinitiative, akzeptiert das Ergebnis. | Bild: Altmann, Miriam 

MIRIAM ALTMANN

Widerstand zwecklos – so könnte das Fazit zum Thema Mobilfunkmast am westlichen Ortsrand von Beuren lauten. In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte die Verwaltung die Ratsmitglieder über den aktuellen Sachstand. „Wir hatten das Ziel, im Ortsteil Beuren der Telekom einen anderen Standort nahezulegen“, blickte Bürgermeister Manfred Härle zurück. Dies war jedoch nicht von Erfolg gekrönt gewesen: Aufgrund der weit fortgeschrittenen Planungen, der getätigten Investitionen und des Lizenzauftrags zur Versorgung des Teilorts gebe es keine andere Option, begründete der Kommunalbeauftragte der Telekom bereits vor einem Jahr. Laut Härle beabsichtige das Landratsamt nun, das gemeindliche Einvernehmen zu ersetzen. „Wie es sich momentan darstellt, wird die Baugenehmigung erteilt werden“, verkündete er.

Stahlgitterturm wird aufgestellt

Die stellvertretende Bauamtsleiterin Elke Möllenhecker erläuterte, dass das Vorhaben keinen von der Baurechtsbehörde zu prüfenden öffentlich-rechtlichen Vorschriften widerspreche, weshalb ein Anspruch auf Erteilung der Baugenehmigung bestehe. Dies bedeutet, dass die mobile Sendeanlage, die im Juli als „fliegender Bau“ aufgestellt wurde, durch einen 30 Meter hohen Stahlgitterturm ersetzt werden kann. Für Ortsreferentin Luzia Koester (CDU) war allein die Vorstellung bereits eine Zumutung: „Damit endet nach knapp zwei Jahren der aufrechte Versuch des Gemeinderates, der Verwaltung und der Bürgerinitiative ‚Salem Funk‘, mit der Ablehnung des Bauantrages und zahlreichen Gesprächen mit der Telekom einen besseren und geeigneten Standort in Beuren zu verhandeln.“

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Deutliche Kritik an der Telekom

Koester rügte in ihrer Stellungnahme nicht nur die mangelnde Einsicht des Netzbetreibers, sondern auch das „unsensible Verhalten“, die mobile Funkmastanlage direkt auf einem angrenzenden Grundstück zu errichten. Da die Bürgerinitiative eine Initiative beim Landtag eingereicht hatte, galt ein Stillhalte-Abkommen für das laufende Bauantragsverfahren. Den Betrieb der mobilen Sendeanlage nebenan betrachtete die Telekom jedoch als unabhängig davon. Wie die Ortsreferentin berichtete, sei die mobile Sendeanlage 54 Tage lang rund um die Uhr mit einem dieselbetriebenen Notstromaggregat betrieben worden. Nur aufgrund der Gegenwehr der Anwohner, des Umweltamts und der Bürgerinitiative habe die Anlage eine reguläre Stromversorgung erhalten. Zum Mobilfunkstandortkonzept der Gemeinde merkte sie an: „Schade, dass es Beuren nichts genützt hat.“Ausbaupläne der TelekomIn einer Pressemitteilung vom 10. Oktober informierte die Telekom über einen neu gebauten Mobilfunkstandort in Salem. „Durch den Ausbau vergrößert sich die Mobilfunk-Abdeckung in Salem und es steht insgesamt auch mehr Bandbreite zur Verfügung“, heißt es im Schreiben. Auch der Empfang in Gebäuden verbessere sich. Da der Bedarf an Bandbreite jährlich um rund 30 Prozent pro Jahr steige, mache man beim Mobilfunkausbau weiter Tempo. Im Bodenseekreis betreibt die Telekom nach eigenen Angaben 95 Standorte – bis 2025 sollen 42 weitere hinzukommen. In Grasbeuren ist ein Mobilfunkmast unweit des alten Bahnhofs geplant, in Tüfingen wird ein Standort am Menneberg grundsätzlich als umsetzbar beurteilt.

Gemeinsames Scheitern schweißt zusammen

Ganz so pessimistisch wollte Ursula Hefler (CDU) nicht mit dem Thema abschließen: Zwar sei das eine „ärgerliche Geschichte“ gewesen, doch das Gremium sei gestärkt daraus hervorgegangen. „Wir hatten einen Konsens, wir haben jetzt das Standortkonzept und wir sind standhaft geblieben. Das hinterlässt für mich trotzdem ein gutes Gefühl.“ Härle erwähnte, dass die Gemeinde vor Erteilung der Baugenehmigung nochmals angehört werde und ihre Meinung revidieren könne. „Unsere Position bleibt bestehen“, bekräftigte er allerdings. Stephanie Straßer (FWV) blickte dennoch optimistisch in die Zukunft: Nachdem man inzwischen frühzeitig in Dialogverfahren einsteige, könne man an anderen Stellen im Gemeindegebiet noch Handlungsspielräume herausarbeiten. „Für Beuren hat es nicht gereicht, aber das hat uns wachgerüttelt“, schloss sie.

Bürgerinitiative blickt nach vorn

Auch Michael Presser, der Sprecher von „Salem Funk“, argumentierte im Nachgang zur Sitzung in dieselbe Richtung: Zwar bedaure die Gruppe die Entscheidung für den jetzt in Beuren genehmigten Standort, doch sie habe im Rahmen ihrer Möglichkeiten alle Optionen ausgeschöpft. „Die fehlende Einsicht und Kompromissfähigkeit der Telekom, einen der angebotenen Standorte in Beuren zu akzeptieren, hat ein für alle Beteiligten gutes Ergebnis verhindert“, urteilte Presser. Das Baurecht lasse in diesem Fall keine weiteren Spielräume zu – und auch vom Landtag habe es keine guten Nachrichten gegeben: „Nach einer ausführlichen Prüfung kam der Petitionsausschuss zum Ergebnis, dass der Petition nicht abgeholfen werden konnte“, teilte der Sprecher mit.

Die zielführenden Diskussionen mit Bürgern, Gemeinderatsmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern hätten aber die Wichtigkeit des Mobilfunkstandortkonzepts für Salem herausgestellt. „Wir halten am Ziel der Gesundheitsvorsorge für die Salemer Bevölkerung fest, bei gleichzeitiger Verbesserung der Glasfaserversorgung und der Mobilfunkversorgung“, versprach Presser. „Krönchen richten und aufrecht weitergehen.“

Zum Funkmast Stefansfeld


In Stefansfeld steht plötzlich ein Mobilfunksender – und der Gemeinde sind die Hände gebunden

Während über Mobilfunkmasten in anderen Teilorten diskutiert wird, wurde in Stefansfeld neben dem neuen Kindergarten ein Antennenträger errichtet. Der Gemeinderat war überrascht, die Verwaltung machtlos.

27. AUGUST 2022, 15:00 UHR Lesedauer 2 Min.Überraschung am Donnerstagabend: Auf dem Dach der Firma Kugler in Stefansfeld wurde ein Antennenträger errichtet. Der Kran im Hintergrund gehört zum Kindergartenneubau am Keltenring.

Überraschung am Donnerstagabend: Auf dem Dach der Firma Kugler in Stefansfeld wurde ein Antennenträger errichtet. Der Kran im Hintergrund gehört zum Kindergartenneubau am Keltenring. | Bild: Altmann, Miriam 

VON MIRIAM ALTMANN

Die Überraschung war groß, als sich den Stefansfeldern am Ortsausgang in Richtung Weildorf eine Mobilfunkantenne präsentierte. Kurz vor Einsetzen des Regens an einem Donnerstagabend war die Errichtung des Antennenträgers auf dem Gebäude der Firma Kugler abgeschlossen worden.

Ortsreferentin Elisabeth Schweizer entdeckte die Funkanlage kurz darauf, hatte jedoch nach eigenem Bekunden zuvor nichts davon gewusst. Sie vermutete daher, dass es sich um eine genehmigungsfreie Anlage handle. Die beiden ortsansässigen CDU-Gemeinderäte Ursula Hefler und Peter Frick waren ebenfalls nicht in die Pläne eingeweiht, wie sie mitteilten. „Wir machen uns aber schlau“, versprach Frick.

Der Kran, mit dem der Dach-Antennenträger montiert wurde, wird abtransportiert.Der Kran, mit dem der Dach-Antennenträger montiert wurde, wird abtransportiert. | Bild: Arne Altmann 

Der dritten Stefansfelder Rätin Birgit Zauner (GoL) erging es nicht anders. „Wir haben keinerlei Hinweis gehabt“, betonte sie. Die Position der Mobilfunkantenne stieß bei ihr nicht auf Gegenliebe: „Neben dem Kindergarten – wie einfühlsam ist das denn?“

Das Mobilfunkstandortkonzept, das die Gemeinde erstellen ließ, sieht an dieser Stelle keine Sendeanlage vor. Zauner hob jedoch hervor, dass eine Problematik des Konzepts gewesen sei, dass kleine Anlagen nicht genehmigt werden müssten. Dennoch hätten die Ratsmitglieder deutlich gemacht, dass man auch in solchen Fällen informiert werden wolle.

Betriebsbeginn im Laufe des nächsten Jahres

Vom Vermieter war nichts in Erfahrung zu bringen – die Firma Kugler möchte sich nicht äußern. Für Aufklärung sorgte die Deutsche Funkturm GmbH, die bereits im vergangenen Oktober von Plänen für einen genehmigungsfreien Antennenträger auf einem Dach im Ortskern von Stefansfeld sprach.

Pressesprecher Benedikt Albers bestätigte, dass es sich um den Standort an der Heiligenberger Straße handle: „Wir haben letzte Woche den Antennenträger auf dem Dach aufgestellt und werden in den nächsten Wochen die nachgelagerten Arbeiten ausführen.“ Dazu würden die Installation der Sendetechnik sowie die Anbindung mit einer Strom- und Datenversorgung gehören. „Die Deutsche Telekom wird die Antennen dann im Laufe des nächsten Jahres in Betrieb nehmen, sodass die Menschen in Salem-Stefansfeld von einer besseren Mobilfunkversorgung profitieren.“

Quelle: Südkurier Artikel vom 27.08.22

Hier geht`s zum Artikel vom Südkurier –>

Kommentar von SalemFunk!

Und plötzlich steht ein Sendemast mitten im Wohnquartier von Stefansfeld!

Als wir über die Sendeanlage der Telekom auf dem Dach der Firma Kugler informiert wurden, haben wir es erst geglaubt, als wir uns Vorort, mit eigenen Augen von deren Existenz überzeugt haben.

Nach der Enttäuschung über diesen Vorgang, der an der Öffentlichkeit und an der Verwaltung und am Gemeinderat und an uns vorbei ging, haben wir begonnen nachzufragen, wie es zu dieser Vorgehensweise und diesem Standort kommen konnte.

Von der Gemeindeverwaltung erfuhren wir, dass im Februar 2021 eine sogenannte Suchkreisanfrage der Telekom an die Verwaltung gestellt wurde.

Nach Aussage der Gemeinde stand in diesem Suchkreis keine kommunalen Flächen zur Verfügung. Ob die Suchkreisanfrage der Telekom von der Gemeinde beantwortet wurde, muss noch geklärt werden.

Generell gilt:

Wenn Suchkreisanfragen abschlägig beschieden werden oder auf Suchkreisfragen in einer Frist nicht geantwortet wird, kann das anfragende Mobilfunkunternehmen private Akquise machen. Dazu bedarf es keiner Abstimmung mehr mit der Kommune.

Jede geplanten öffentlichen Mobilfunk Sendeanlagen müssen den Kommunen angezeigt werden

Jede Errichtung von Sendeanlagen muss der Kommune angezeigt werden, unabhängig ob der Bau der Sendeanlage baurechtlich genehmigungsfrei ist, oder einer Baugenehmigung bedarf. Damit kann die Kommune ihre Mitsprache in Anspruch nehmen.

Bei der Sendeanlage in Stefansfeld wurden die rechtlichen Mitsprachemöglichkeiten von der Gemeinde nicht in Anspruch genommen.  

Allerdings gab es bei der Suchkreisanfrage Im Februar 2021 auch noch kein Salemer Mobilfunk Standort Konzept. Das wurde im Mai 2022 vom Gemeinderat beschlossen. Und seit dieser Zeit werden alle Suchkreisanfragen dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt.

Das Salemer Mobilfunk Standort Konzept sieht für alle Teilorte eine gute Mobilfunkversorgung vor, bei gleichzeitiger Strahlungsminimierung. Unter diesem Aspekt wäre dieser Standort auf dem Dach der Firma Kugler abgelehnt worden.

Strahlungsminimierung:

Die Strahlungsminimierung darf nicht mit den gültigen Grenzwerten verwechselt werden. Im Strahlenschutzrecht gilt das sogenannte Minimierungsgebot. Danach sind unnötige Strahlenexpositionen zu vermeiden und unvermeidbare Strahlenexpositionen so gering wie möglich zu halten. Das Gebot der Optimierung ist anzuwenden, auch wenn die jeweils gültigen Grenzwerte eingehalten werden.

Wie geht es jetzt weiter?

Das EMF Institut, das im Auftrag der Gemeinde, das Salemer Mobilfunk Standort Konzept erstellt hat, ist beauftragt ein Immissionsgutachten für den Standort in Stefansfeld zu erstellen.

Damit kann dieser Standort bewertet werden und ggfs. Maßnahmen zur Strahlungsminimierung abgeleitet werden.

Das ist deshalb wichtig, weil die Mobilfunksendeanlage in kurzer Distanz zum neuen Kindergarten steht.  

Wir hoffen und erwarten, dass die Telekom das Salemer Mobilfunk Standort Konzept mit dem vorsorglichen Schutz der Bevölkerung akzeptiert und nicht in endlosen Debatten über die Unbedenklichkeit und allgemeine Ungefährlichkeit von Mobilfunkstrahlung, in Frage stellt.

Grasbeuren wird mit Mobilfunk versorgt, Strahlungsminimierung im Fokus.

Südkurier Artikel vom 15.08.22

Diese beiden Flächen stehen für einen Mobilfunkmast zur Wahl

Wo ist der beste Platz für einen Mobilfunkmast bei Grasbeuren? Der Gemeinderat hat jetzt zwei Flächen am Waldrand zugestimmt. Die endgültige Entscheidung fällt die Verwaltung nach Rücksprache mit dem Forst.

 Lesedauer 2 Min.

Nicht nur die Grasbeurener Gemeinderäte ärgern sich über den schlechten Handyempfang. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause wurden zwei mögliche Mobilfunkstandorte am Waldrand Richtung Mühlhofen gegeneinander abgewogen.

Nicht nur die Grasbeurener Gemeinderäte ärgern sich über den schlechten Handyempfang. In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause wurden zwei mögliche Mobilfunkstandorte am Waldrand Richtung Mühlhofen gegeneinander abgewogen. | Bild: Miriam Altmann 

VON MIRIAM ALTMANN

Der Vorschlag für eine Mobilfunkstation nordöstlich von Grasbeuren ist vom Tisch. Der Gemeinderat stimmte in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause stattdessen zwei möglichen Standorten im Nordwesten zu, unweit des ehemaligen Bahnhofs von Grasbeuren. Beide Flächen sind im Besitz der Gemeinde Salem.

Den Standort näher am ehemaligen Bahnhof hatte sich die Telekom gewünscht, um auch die Bahnstrecke mit Mobilfunknetz zu versorgen. Doch dieser Wunsch deckte sich nicht mit dem Vorschlag des Mobilfunkstandortkonzepts, das eigens in Auftrag gegeben worden war: Dieser Vorschlag sah den Mast nordöstlich der Gemeinde vor. Daher forderten die Gemeinderäte zunächst ein erweitertes Immissionsgutachten, um diesen Standort mit dem Telekom-Standort vergleichen zu können. Bürgermeister Manfred Härle stellte auf Basis dieses Gutachtens fest, dass der Alternativstandort bei der Bahnlinien besser abschneide, was die Immissionswerte angehe: „An den ursprünglichen Standort können wir einen Haken dran machen.“

Fachinstitut bringt eigenen Vorschlag ein

Damit war die Entscheidungsfindung jedoch nicht abgeschlossen. Bauamtsleiter Marc Dürrhammer berichtete: „Das Institut hat sich erlaubt, einen eigenen Standort einzubringen.“ Diese Fläche in der Nähe des Wunsch-Standorts der Telekom sei ebenfalls im Besitz der Gemeinde und liege innerhalb des Suchkreises der Telekom.

Im Gutachten heißt es: „Durch die Verschiebung des geplanten Standortes um etwa 150 Meter nach Nordosten können die Immissionen im nordwestlichen Bereich von Grasbeuren weiter reduziert werden.“ Härle schlug daher dem Gremium vor, beiden Standorten zuzustimmen und dann auch die Belange der Forstwirtschaft in die Entscheidung einzubeziehen. Auch die Anfahrt und die Stromversorgung seien relevante Punkte. „Von unserer Seite können wir mit beiden Standorten leben“, stellte der Bürgermeister fest.

Mögliche Standorte für einen Mobilfunkmast

Bild: Ute Schönlein 

Verwaltung und Forst sollen entscheiden

Petra Herter (CDU) folgte seiner Argumentation: „Wenn auf einer Fläche kein Baum gefällt werden muss und auf der anderen Fläche fünf, muss das der Forst entscheiden.“ Petra Karg (GoL) wies auf das bewohnte Bahnwärterhaus hin: Um mehr Abstand dazu einzuhalten, sprach sie sich für den alternativen Standort aus. Ralf Gagliardi (GoL) setzte sich für den bestmöglichen Immissionsschutz ein: „Wir möchten uns nach dem richten, was das Gutachten besagt.“

Erst müsse mit dem Förster gesprochen werde, um dann im Gemeinderat zu entscheiden. „Wollt ihr das wirklich in die Länge ziehen wegen dieser Kleinigkeit?“, echauffierte sich Petra Herter. Sie als Ortsansässige habe es satt, ohne Mobilfunkempfang zu sein. „Fünf Bäume sind es mir wert – da vertraue ich dem Förster und der Verwaltung.“ Auch Klaus Hoher (FDP), ebenfalls Anwohner, sagte: „Ich bin der Meinung, dass die Leute vor Ort entscheiden müssen, was am wenigsten Umweltschaden macht.“

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Hinter diesen Bäumen könnte sich bald die Silhouette eines Mobilfunkmasts abzeichnen: Beide potenzielle Standorte liegen an dem Weg, der links in den Wald hineinführt.Hinter diesen Bäumen könnte sich bald die Silhouette eines Mobilfunkmasts abzeichnen: Beide potenzielle Standorte liegen an dem Weg, der links in den Wald hineinführt. | Bild: Miriam Altmann 

Abstimmung über beide Alternativen

Da Härle keine Notwendigkeit sah, die Entscheidung bis zur Klärung der Standortfrage zu vertagen, beantragte Ralf Gagliardi, über beide Alternativen abzustimmen. Dies wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt. Einstimmig beschloss das Gremium dann, einer Verpachtung der Flächen für die beiden Standorte grundsätzlich zuzustimmen. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit der Forstbehörde und den anderen Beteiligten abzustimmen, welcher Standort der beste sei.

Das sagt die Bürgerinitiative zu den Standorten

Michael PresserMichael Presser | Bild: Fotodesign Singer 

Michael Presser von der Bürgerinitiative Salem Funk verfolgte die Diskussion im Gemeinderat. „Priorität hat die Strahlungsminimierung bei gleichzeitiger guter Mobilfunkversorgung, das ist das erklärte Ziel des Salemer Mobilfunkstandortkonzepts“, betonte er. Daher befürworte die Bürgerinitiative den Vorschlag des Ergänzungsgutachtens, weil dadurch die Immissionen im nordwestlichen Bereich von Grasbeuren weiter reduziert werden könnten. Der Standort liege im Suchkreis der Telekom und sei im Besitz der Gemeinde, die daher Einfluss auf die Rahmenbedingungen habe. „Bei der teilweise hitzigen Diskussion in der Gemeinderatssitzung wurde deutlich, dass das Thema der Mobilfunkversorgung sehr komplex ist und die Verwaltung und den Gemeinderat stark fordert.“ Da in beiden Fällen in den Wald eingegriffen werde, sei es nachvollziehbar, dass zu beiden Standorten die Forstleute gehört werden. „Wir sind zuversichtlich, dass sich auf der Grundlage des Standortkonzepts bald eine Routine einstellt und sich die anfragenden Unternehmen auf das Konzept einstellen werden“, prognostizierte Presser.

Was versteht man unter einem Suchkreis?

Der Bau eines Mobilfunkmasten geht prinzipiell vom Netzbetreiber oder einer vom ihm beauftragten Firma aus, der Bauherr ist. Den Kommunen wird dabei ein Schreiben mit einem beigefügten Suchkreis übermittelt, in dem der neue Standort liegen kann.

Salemfunk

Was ist der Vorteil des „Salemer“ Mobilfunkversorgung Konzeptes?

Der Vorteil eines Mobilfunkstandortkonzepts unter dem Aspekt der Strahlungsminimierung ist die Entwicklung von Standortvorschlägen für Mobilfunkbasisstationen in Salem, die einerseits eine gute Versorgung des Gemeindegebietes mit Mobilfunkdiensten (Sprache und Datenanbindung, z.B. für Internetzugriff) ermöglichen und andererseits die Belastung der Bevölkerung mit Immissionen hochfrequenter Strahlung möglichst gering zu halten.

Salemfunk

Warum ist die Strahlungsminimierung beim Mobilfunk wichtig?

Die Strahlungsminimierung ist eine Vorsorgemaßnahme, deren Ziel es ist, sicherzustellen, dass Bürger*innen in möglichst geringem Maße hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind (Reduktion der Exposition“)

Salemfunk

Wird die Mobilfunkversorgung besser, nachdem ein Mobilfunkmast gebaut wurde?

Ja, aber nur für die Kunden des jeweiligen Netzbetreibers der die Sendeanlage installiert.
Für die geplanten Mobilfunkmasten in Beuren und in Grasbeuren bedeutet das zunächst nur für die Kunden der Telekom eine bessere Versorgung. Ausnahme stellen Roaming Verträge dar. Die Netzbetreiber sind zum Roaming aber nicht verpflichtet. Bei Roaming Verträgen können die Mobifunknetze der teilnehmenden Netzbetreiber genutzt werden. Zwar sieht das Konzept der Deutschen Funkmast GmbH auf ihren Masten auch eine Vermietung von technischen Plätzen für andere Netzbetreiber wie z. B. Telefònica und Vodafone vor, aber das hängt von dem Interesse dieser Netzbetreiber ab, ob sie diese Standorte haben und ausbauen wollen.

Salemfunk

Welche Vorteile würden Roamingvereinbarungen den Kunden bringen?

Roaming bedeutet eine wesentlich bessere Versorgung für den Mobilfunk Kunden, bei gleichzeitiger Verringerung der Sendeanlagen.
Daraus ergäben sich erhebliche Energie- Ressourcen- und Flächeneinsparungen und eine geringere Immission für die Bevölkerung.
Bei der Strom- und Gasversorgung ist die gemeinsame Nutzung der bestehenden Infrastrukturen von vielen Energieunternehmen, gängige Praxis.

Salemfunk