Eine rücksichtslose Bescherung?
„Des einen Freud, des anderen Leid“ könnte man meinen und die Achseln zucken.
Während die „Einen“ den Kopf über das hässliche Stahlgerüst am Ortsrand von Beuren schütteln und sich über die Verschandelung ihrer Alpensicht ärgern, freuen sich „Andere“ die Kunden der Telekom sind, über den künftig besseren Empfang.
Und tatsächlich hätte die Telekom es den Beurener einfacher machen können, wenn sie auf die Vorschläge der Gemeinde aus dem „Salemer Mobilfunk Standort Konzept“ eingegangen wäre. Sie tat es nicht und gab Fristabläufe, Vertragsverpflichtungen und fortgeschrittene Bauplanungen als Hinderungsgründe für die Ablehnung der Vorschläge an.
Obwohl der favorisierte Höhenstandort aus mehreren Hinsichten, besser geeignet gewesen wäre und auch geringere Immisionen für die Beurener Bevölkerung und damit eine Rücksichtnahme im Sinne der Risikovorsorge bedeutet hätte.
Die unmittelbare Nähe in Beuren beim jetzigen Standort wäre für einen besseren Empfang nicht nötig gewesen, die Telekom hätte lediglich dem Salemer Mobilfunk Standort Konzept folgen können und damit wäre aus dieser Bescherung, ein „Risiko Vorsorge Geschenk“ für die Bevölkerung geworden.
Jetzt steht der Mast und die Zukunft wird zeigen, welche Auswirkungen zu erwarten sind. Da der Mast mit insgesamt 3 Plattformen ausgestattet ist, bedeutet dass die 2 verbleibenden Plattformen an andere Telekommunikationsunternehmen vermietet werden sollen. Damit würde sich die Immission mit jeder zusätzlichen Sendeanlage erhöhen.
„Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…“ oder mit dem „heutigen Sprech“: „hätte, hätte Fahrradkette…
Der Mast in Beuren wird auch von den Bürgern scherzhaft der „Eiffelturm von Beuren“ genannt.
Dieser Vergleich wertet allerdings den Eiffelturm in Paris ab. Der Eiffelturm in Paris wurde anlässlich der Weltausstellung 1897-1898 gebaut und symbolisierte den Stolz der Nation auf 100 Jahre französische Revolution und war ein Symbol für den technischen Fortschritt.
Der Mast in Beuren ist ein Symbol für Starrsinnigkeit und Ignoranz der Telekom, die einen Präzedenzfall verhindern wollte.
Auch ist der Mast kein Beispiel für technischen Fortschritt, weil die im ländlichen Raum eingesetzte Mobilfunktechnologie die Glasfaserversorgung auf dem Land nicht ersetzen kann und auch nicht den idealisierten Vorstellungen von 5 G auf den Frequenzen 2,1 oder 3,6 GHz entspricht.
Ausbau auf dem Land
Der Ausbau des sog. „modernen“ Mobilfunks im ländlichen Raum ist für die Telekommunikationsunternehmen unbeliebt und wirtschaftlich uninteressant.
Zu wenig wirklichen Bedarf und zu wenig Kunden.
Das trotzdem ausgebaut wird, ist dem Verkauf der staatlichen Frequenzen geschuldet, die mit einer Verpflichtung der Telekommunikationsunternehmen verbunden ist, den Ausbau in der Fläche sicher zu stellen.
Wir wollen nach vorn schauen und überlegen uns wie die strahlungsminimierte Versorgung von Beuren und von allen Teilorten möglich gemacht werden kann und wie alle Salemer einen Zugang für eine ordentliche Mobilfunkversorgung bekommen können, auch wenn sie keine Kunden der Telekom sind.
Bei der Strom- und Gasversorgung und bei Festnetztelefonie und Kabel- und Glasfaserversorgung ist die freie Anbieterwahl ja auch möglich, ohne dass jeder Anbieter eine eigene Strom- oder Gas- oder Datenversorgung anbieten und unterhalten muss.
Stichwort: Netzsharing, Durchleitungsberechtigung, Roaming ect.
Das ist wirtschaftlich und spart Investitionen und ist ein aktiver Energieeinsparungsbeitrag zum Klimaschutz.
Wir wünschen allen „Salemern“, besinnliche und friedvolle und schöne Weihnachten und danken allen UnterstützerInnen und „Wohlmeinenden“
Ihre Bürgerinitiative Salem Funk